Frankfurter Kreuz: Autobahn-5-Ausbau auf zehn Spuren möglich
A5-Ausbau auf 10 Spuren möglich - Kritik an neuer Machbarkeits-Studie
Zigtausende Autos fahren täglich über das Frankfurter Kreuz, einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Deutschland. Seit einiger Zeit wird über einen Ausbau der Autobahn 5 diskutiert.
Eine Machbarkeitsstudie einer Ingenieursgesellschaft hat jetzt ergeben: Ein Ausbau auf zehn Spuren zwischen dem Frankfurter Kreuz und der Anschlussstelle Friedberg ist technisch möglich. Dies könnte zu einem besseren Verkehrsfluss führen, erklärte die Autobahn GmbH. Allerdings gibt es bereits Kritik von Umweltschützern und der Stadt Frankfurt.
Unterschiedliche Varianten geprüft
Die Studie untersuchte vier Varianten im Hinblick auf die künftige Verkehrsbelastung. Dabei wurden auch Auswirkungen auf Natur, Flächenverbrauch, Luftschadstoffe und Lärmschutz berücksichtigt. Ein durchgehender zehnspuriger Ausbau in beide Richtungen würde nach aktuellen Schätzungen 1,1 Milliarden Euro kosten. In Deutschland gibt es bisher keine Autobahnen mit fünf Fahrstreifen pro Richtung, außer auf kurzen Verflechtungsstrecken. Im Ausland, besonders in den Ballungsräumen der USA, sind solche Autobahnen seit den 1960er Jahren verbreitet.
Langjährige Untersuchung
Die umfassende Studie wurde schon 2019 von der damals zuständigen Landesbehörde Hessen Mobil in Auftrag gegeben. Sie sollte zwei Streckenabschnitte analysieren: vom Frankfurter Kreuz bis zum Nordwestkreuz und vom Nordwestkreuz bis zur Anschlussstelle Friedberg. Wichtige Aspekte der Untersuchung waren Verkehrssicherheit, Breite der Fahrbahnen, Streckenverlauf, Entwässerung und Lärmschutz. Nach Angaben der Autobahn GmbH sind aber noch weitere Untersuchungen notwendig.
Umweltschützer kritisieren Ausbaupläne
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisierte den geplanten Ausbau schon während der Diskussion. Laut BUND würde dieser den Klimawandel beschleunigen. Im Februar forderte der BUND die hessische Landesregierung auf, Planungs- und Genehmigungskapazitäten auf den Erhalt der bestehenden Strecken zu konzentrieren und den Fokus auf die Schieneninfrastruktur zu legen. Auf der Homepage des BUND wird erklärt, dass eine Verkehrswende Priorisierung und nicht Ausbau bedeute.
Stadt Frankfurt strikt gegen Ausbau
Die Stadt Frankfurt lehnt den möglichen Ausbau ab. Sie bemängelt Unklarheit, was Lärmschutz angeht und sagt auch, mehr Platz auf der A5 bringe nichts. Die Straßen in die City hinein seien ohnhein begrenzt, teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit.