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> 61 Marathons an 61 Tagen: Lingauer läuft für guten Zweck
02.08.2024, 14:24 Uhr
61 Marathons an 61 Tagen -
Extremsportler erreicht jetzt Hessen
© Sabine Franzl
"Ich war auf der Suche nach Widerstand", sagt Aleksander Lingauer. Bei seiner Aktion will er insgesamt fast 2.600 Kilometer in 61 Tagen laufen.
Es hat etwas von Forrest Gump: Aleksander Lingauer ist Extremsportler und will an 61 Tagen am Stück jeweils einen kompletten Marathon laufen. Seit gut einem Monat ist er schon quer durch ganz Deutschland unterwegs, und jetzt erreicht er erstmals Hessen.
Rund 42 Kilometer - Tag für Tag. Warum tut sich Lingauer das an? Bei der Hitze in den vergangenen Tagen habe er sich die Frage auch häufiger gestellt, erzählt der 25-Jährige schmunzelnd im Gespräch mit HIT RADIO FFH: "Ich war auf der Suche nach etwas Widerstand."
Laufen für den guten Zweck
Auf seiner Reise sammelt Lingauer Spenden für den guten Zweck. Das Geld gehe an das Deutsche Rote Kreuz und an "Space Eye". Die Hilfs-Organisation unterstützt unter anderem Menschen in der Ukraine und alleinstehende Frauen mit Kindern auf der Flucht in Griechenland und dem Kosovo. Hier finden Sie alle Infos, wenn Sie auch spenden möchten.
Lingauer: "Wer Lust hat, kann mitlaufen"
Der Extremsportler erzählt, woran man ihn erkennen kann
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Ich laufe für gewöhnlich mit einem Bandana am Kopf und habe ein graues Trikot von Einfachmachen an. Ich laufe mit einem Rucksack und ich laufe oft am Straßenrand. Ich denke, das erkennen die Leute am schnellsten. Und wer unterstützen möchte, ich lade gerne dazu ein, mitzulaufen, wer Lust hätte. Ansonsten, ich sage nie Nein zu einer Banane oder Spenden zum Roten Kreuz und zu Space Eye.
Unterstützung ist überwältigend
Bis auf einen Rucksack, in dem sich Wechselklamotten und sein Tagebuch befinden, hat Lingauer nichts dabei. Er schläft oft mit Luftmatratze und Schlafsack unter freiem Himmel - und ist auch auf die Unterstützung der Menschen vor Ort angewiesen.
"Es ist grandios. Ich habe viel mehr Hilfe bekommen, als ich erwartet hätte", erzählt der Extremsportler. Fremde Leute hätten ihm Duschen und Verpflegung angeboten.
Lingauer: "Bin mehr als dankbar"
Auf seiner Reise hat der Läufer bereits viel Unterstützung erhalten
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Ich muss ehrlich gestehen, bisher ist es grandios gewesen. Ich habe wesentlich mehr Hilfe bekommen, als ich sie jemals erwartet hätte. Ich stelle fest, dass wenn man auf das Leben oder beziehungsweise in meinem jetzigen Fall auf die Welt mit etwas Ehrlichkeit und Offenheit über die Tatsache, dass man Hilfe braucht, angeht, dann bekommt man die Hilfe gewöhnlich auch. Leute haben mir geholfen mit Unterkunft, mit Duschen, mit Essen, mit Transport. Und das waren sowohl fremde Leute als auch Freunde. Ich bin mehr als dankbar. Deshalb geht es mir auch, glaube ich, so gut. Ich laufe zwar alleine, ja, das stimmt, aber die Unterstützung, die ich bekomme, die ist durchgehend eigentlich vorhanden.
Teils über der Belastungsgrenze
Und trotzdem: Die Belastung ist enorm. Körperlich geht Aleksander Lingauer bis an die Belastungsgrenze - und manchmal auch darüber hinaus. Er erzählt, dass er manchmal stehen bleiben müsse. Fast sei er beim Laufen sogar mal eingeschlafen.
Aufgeben ist keine Option
Am Freitag erreicht er aller Voraussicht nach Seligenstadt. Am Wochenende geht's dann weiter unter anderem durch Frankfurt, Mörfelden-Walldorf und Mainz. Aufgeben ist für Lingauer keine Option. "Da kann kommen, was will. Und wenn ich mir das Bein breche - dann hole ich mir Krücken."
Lingauer: "Spiegelt das Leben ganz gut wider"
Viele fragen sich, woher der 25-Jährige die Energie nimmt
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Weißt du, ich habe mich lange vorbereitet, das ist A und O, und jetzt heißt es auch nur noch, ich habe gesagt, ich tue es, und jetzt ist es zu tun. Es spiegelt, glaube ich, das Leben ganz gut wieder. Es ist nicht so, dass ich durchgehend Energie habe, definitiv nicht. Wie gesagt, ich hatte schon ein paar Läufe, da bin ich schlafend vor mich hingelaufen quasi. Oft muss ich stehen bleiben und oft gehe ich gelegentlich Strecken, wenn ich bergauf laufe. Also, es ist nicht so, dass ich da mit Leichtigkeit cruise.