Kopfschuss im Bahnhof Frankfurt: 4 Verwandte des Schützen festgenommen
Kopfschuss im Bahnhof Frankfurt - Vier Verwandte des Schützen festgenommen
Nach den tödlichen Schüssen im Frankfurter Hauptbahnhof im vergangenen August gibt es weitere Festnahmen: Vier Tatverdächtige sollen dem mutmaßlichen Haupttäter geholfen haben, alle sind miteinander verwandt.
Sie wurden alle in Baden-Württemberg festgenommen. Anlass für die Tat könne eine Familienfehde gewesen sein, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Türkische Medien hatten zuvor ohne Verweis auf Quellen eine Fehde als Hintergrund der Tat genannt.
Vier weitere Verwandte festgenommen
"Unmittelbar nach der Tat und der Festnahme des Schützen konnten Erkenntnisse erlangt werden, dass dieser nicht alleine gehandelt hat", erklärt die Staatsanwaltschaft am Dienstag. Ermittlungen führten das Landeskriminalamt Baden-Württemberg zu den vier Verwandten des mutmaßlichen Haupttäters. Festnahmen gab es in Lahr/Schwarzwald und in Denzlingen in Baden-Württemberg, wie ein Sprecher des Staatsanwaltschaft auf Anfrage von HIT RADIO FFH mitteilte. Insgesamt durchsuchten 400 Einsatzkräfte 13 Wohnungen dieser ebenfalls Verdächtigen.
Unterstützung bei der Tat
Ein 38-jähriger deutsche Staatsangehörige soll den Schützen bei der Tat begleitet und ihn unterstützt haben. Zwei 21- und 25-jährige türkische Staatsangehörige sollen dem Haupttäter vor der Tat geholfen haben - mit Informationen zur Identität und zum Aufenthaltsort des Erschossenen. Gegen die vier Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen.
Vorwurf: "Beihilfe zum Mord"
Der vierte Verdächtige, ein 28-jähriger türkischer Staatsangehöriger soll sich laut Staatsanwaltschaft zunächst dazu bereiterklärt haben, die Tat am Hauptbahnhof zu begehen. Daher stehen mittäterschaftlicher Mord, die Beihilfe zum Mord und die Verabredung zu einem Verbrechen im Raum.
27-Jähriger durch Kopfschüsse getötet
Ein 54-jähriger türkischer Staatsbürger soll Ende August einen 27-jährigen Türken durch Kopfschüsse an einem Gleis getötet haben. Die Zeitung "Hürriyet" schrieb von einer Fehde zwischen zwei kurdischen Familien, ohne Quellen zu nennen.
Staatsanwaltschaft: Medienberichte teilweise nicht korrekt
Der mutmaßliche Täter war kurz nach der Tat von der Bundespolizei festgenommen worden. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes erlassen. Das Opfer starb nach der Attacke am Tatort. Der Tatverdächtige soll dem 27-Jährigen laut den Ermittlungen noch zweimal in den Kopf geschossen haben, als dieser auf dem Boden lag.
Staatsanwaltschaft: Veröffentlichte Personalien zum Teil falsch
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft ergänzte, in den Medien veröffentlichte Personalien träfen zum Teil nicht zu. Es lägen noch keine gesicherten Ermittlungserkenntnisse über vermeintliche Tatkonstellationen in der Türkei vor.
Überwachungsvideo echt
Zu im Internet kursierenden Aufnahmen einer Überwachungskamera erklärten die Ermittler, deren Inhalt entspreche dem ihnen vorliegenden Video. Die Aufnahmen zeigen, wie sich ein Mann von hinten einem zweiten Mann nähert, mit der Pistole auf dessen Hinterkopf zielt und dieser Mann kurz darauf zu Boden geht.