Notfahrplan gilt weiter - Probleme mit Zügen im Taunus halten an
Die Wasserstoffzüge im Taunus sorgen weiter für Probleme. An diesem Montag (28. Oktober) fahren nach Arbeiten auf der Strecke wieder Züge zwischen Bad Homburg und Brandoberndorf, doch es gilt weiter ein Notfahrplan, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mitteilt.
Teilweise müssen Fahrgäste in Ersatzbusse umsteigen. Grund ist, dass wegen technischer Probleme nicht ausreichend Wasserstoffzüge zur Verfügung stehen.
Von Anfang an Probleme
Geplant war für Dezember 2022 der Start der weltweit größten Flotte mit der umweltfreundlichen Technologie. Doch von Anfang an gab es Probleme bei Hersteller Alstom. Die Bereitstellung der Züge verzögerte sich, dann erwies sich deren Betrieb als unzuverlässig.
Umstieg auf Ersatzbusse nötig
Der Notfahrplan für die RB15 gilt bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember. Solange werden auf der Strecke nur Kurzzüge eingesetzt. Um 9.06 Uhr fahren zwischen Bad Homburg und Grävenwiesbach von Montag bis Freitag nur Busse. Der oberste Abschnitt zwischen Grävenwiesbach und Brandoberndorf wird von Montag bis Freitag zwischen 7.15 Uhr bis 16.30 nur mit Bussen befahren.
"Kein Verständnis"
Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises, ist sauer: "Ich habe kein Verständnis für das Geschäftsgebaren der Firma Alstom", sagt er zu HIT RADIO FFH. "Ich erwarte, dass das Thema mit den Ersatzteilen umgehend behoben wird", fordert Krebs. So wie jetzt könne es nicht weitergehen.
Alstom bedauert Situation
Hersteller Alstom bedauert auf Nachfrage unseres Reporters die Situation. Bei einer derart neuen, einmaligen Technologie wie den Wasserstoffzügen könne man die Probleme allerdings nicht mit Fingerschnipsen lösen, sagt ein Sprecher.
Vertragskündigung als Option
"Pendler, die die Strecke nutzen, wissen nicht, ob sie es morgens pünktlich zur Arbeitsstelle, zur Schule oder ob sie es abends wieder nach Hause schaffen. Das kann so nicht weitergehen", erklärte ein Sprecher des Verkehrsverbands Hochtaunus auf Anfrage.
Wenn die Züge trotz aller Anstrengungen von Alstom weiterhin nicht wie geplant fahren, müsse sich der RMV um Alternativen bemühen. Auf dem Tisch liege auch die Option einer Vertragskündigung, die aber intensiv geprüft werden müsse, erklärte der Sprecher.
Kurzfristige Ersatzlösung mit Dieselzügen?
Die Fahrgast-Lobby Hochtaunus forderte, kurzfristig müsse eine Ersatzlösung mit Dieselzügen gefunden werden. Außerdem setzte sich die Interessenvertretung für mehr Tempo bei der Elektrifizierung der Strecke zwischen Friedrichsdorf und Usingen ein.
"Im Zusammenhang damit sollte zudem umgehend eine technische Prüfung von alternativen Schienenfahrzeugen für die Taunusbahn erfolgen", hieß es in einer Mitteilung. Eine Möglichkeit seien ihrer Auffassung nach Hybridzüge, die unterwegs nachladen.