Bildungsminster Armin Schwarz besucht zur "Woche der Ausbildung " die Theodor-Fliedner-Schule.
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Viele Jugendliche entscheiden sich nach der Schule für ein Studium, vielen Betrieben fehlen aber die Auszubildenden. In der "Woche der Ausbildung" haben Jugendliche die Möglichkeit, Ausbildungsberufe näher kennenzulernen.
Auch an der Theodor-Fliedner-Schule in Wiesbaden finden Projekte statt. Bildungsminister Armin Schwarz unterstützt solche Initiativen, da es den Jugendlichen eine Orientierung gebe. Oft habe er mitbekommen, dass die Schülerinnen und Schüler Berufe kennengelernt haben, die sie zuvor nicht kannten und dort dann ihre Ausbildung gemacht haben.
Bildungsminister: "Ausbildung ist etwas für das ganze Leben"
Bildungsminister Armin Schwarz über die Bedeutung von Ausbildungen.
Ausbildung ist die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg in Gänze. Und Ausbildung ist die Grundlage dafür, dass junge Menschen eine tolle Karriere machen. Arbeitslosigkeit zeigt sich meistens dann, wenn die Menschen keine Qualifikation haben. Insofern eine Qualifikation, eine Ausbildung zu haben, ist etwas für das ganze Leben. Das sind die Fachkräfte, die wir heute brauchen und die dann auch sich weiterqualifizieren. Denn wir wissen, dass auch in der Berufswelt von heute das Leben immer mit stetigem Lernen auch in Verbindung sein wird. Das ist schlicht und ergreifend die Situation. Und die Jahrgänge sind kleiner geworden. Und deswegen ist der Markt für all diejenigen, die einen Arbeitsplatz suchen, momentan hervorragend.
An der Theodor-Fliedner-Schule hat die 11.Klasse gerade ihr Pflichtpraktikum absolviert. Anstelle eines klassischen Praktikumsberichts, durften die Schülerinnen und Schüler Videos oder auch Podcasts produzieren. In der "Woche der Ausbildung" stellen sie dann ihre Erfahrungen der 10. Klasse vor. Eine der Schülerinnen ist Sophia Herzog. Sie hat ein Praktikum in der Eventbranche gemacht und kann sich eine Ausbildung jetzt sehr gut vorstellen. Von ihrem Betrieb sei dies auch empfohlen worden, da dadurch mehr praktische Erfahrungen gemacht werden können.
Schülerin: "Mehr praktische Erfahrungen als im Studium"
Schülerin Sophia Herzog über ihre Erfahrungen aus dem Praktikum in der Eventbranche und warum sie diesen Job mag.
Vor allem nach meinem Praktikum wurde mir das ja ans Herz gelegt, einfach weil man da viel mehr Praxis hat und viel mehr Erfahrung sammelt als in einem Studium. Das ist ja eher sehr viel Theorie und mir wurde auch gesagt, dass die Firmen viel lieber nach Leuten suchen und Leute annehmen, die schon ein bisschen Erfahrung haben und sich in dem Gebiet auskennen. Deswegen würde ich das auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Am meisten hat mir gefallen, dass man mit sehr vielen Menschen in Kontakt kommt. Also die haben ja zum Teil auch Events im Ausland und das heißt, man reist auch, man bekommt viel von anderen Kulturen mit. Und man muss halt auch natürlich mit anderen Leuten kooperieren können. Aber das gefällt mir auch sehr in dem Beruf, dass man halt eben mit fremden Leuten an einem Projekt arbeitet und quasi zusammen mit anpackt. Und das ist so ein richtig toller Teamspirit einfach.
Frank Martin, Leiter der Agentur für Arbeit in Hessen, ist es wichtig zu betonen, dass es nicht den einen Vorteil für Ausbildungen gebe. Vielmehr muss die Ausbildung oder das Studium zu den Vorstellungen der Jugendlichen und zu ihnen selbst passen. Schülerin Mia Nirobisch besuchte die 11. Klasse der Theodor-Fliedner-Schule und hat den Wunsch, Grundschullehrerin zu werden. Für ihren Traumberuf müsse sie studieren, obwohl sie eine Ausbildung nicht kategorisch ablehne, so Mia.
Schülerin: "Wäre von einer Ausbildung nicht abgeneigt"
Schülerin Mia Nierobisch über eine mögliche Ausbildung und ihren Traumjob als Grundschullehrerin.
Prinzipiell schon, aber tatsächlich will ich schon seit ich sehr jung bin ein Studium machen, weil ich einfach Grundschullehrerin werden will, schon seit der Grundschule selbst. Und deswegen kommt halt Ausbildung eher nicht in Frage, aber prinzipiell bin ich jetzt nicht abneigig dazu. Ich habe einfach selbst drei kleine Geschwister und ich mag es einfach total gern mit kleinen Kindern Zeit zu verbringen und denen auch Sachen beizubringen. Ich gebe auch Nachhilfe nebenbei und ich mag es einfach wirklich sehr, den Kindern zuzuschauen, wie die diese Hilfe annehmen und dann auch Sachen verstehen.
Frank Martin hofft, dass viele junge Menschen die Angebote wahrnehmen. Er betont, dass die Entscheidung für eine Ausbildung keine Einbahnstraße sei. Jeder habe die Möglichkeit nachträglich noch ein Studium anzufangen. Ihm sei es aber wichtig, alle Optionen abzuwägen.
Speed-Datings mit Betrieben
Ein Teil der "Woche der Ausbildung" sind Speed-Datings. Hier können Schülerinnen und Schüler zum Beispiel mit Friseurbetrieben oder Elektrikern ins Gespräch kommen. Ein Angebot sind auch begleitete Vorstellungsgespräche für die Jugendlichen. Alle ausführlichen Infos und an welchen Projekten teilgenommen werden kann, findet ihr auf der Internetseite der Agentur für Arbeit.