Darmstädter Bio-Kette Alnatura - Trotz leichter Umsatzdelle optimistisch
Der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura aus Darmstadt hat die Sparsamkeit vieler Verbraucher in Zeiten der Rekordinflation ebenfalls zu spüren bekommen - allerdings nicht so stark wie selbst befürchtet.
Nach Delle geht es wieder aufwärts
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende September) sank der Umsatz um 2,5 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Gerade im ersten Halbjahr habe man eine Kaufzurückhaltung festgestellt, während es in den vergangenen Wochen wieder aufwärts gegangen sei, hieß es. Nach überdurchschnittlichen Umsatzsteigerungen in den vergangenen beiden Pandemiejahren und angesichts der aktuellen Krise habe man aber mit einem stärkeren Rückgang gerechnet, sagte Geschäftsführer Götz Rehn in Darmstadt. Rehn wörtlich in Bezug auf die Kriegssituation und die Inflation: "Der erste Schreck ist durch." Angaben zum Gewinn machte Alnatura nicht.
Inflation stoppt Bio-Boom
Profitierten Bio-Supermärkte in der Pandemie noch vom Wunsch nach gesunder Ernährung und einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein, hat die hohe Inflation den Boom vorerst gestoppt. Viele Verbraucher halten ihr Geld zusammen, kaufen Bio-Lebensmittel im Supermarkt, beim Discounter oder weichen ganz auf günstigere Alternativen aus. "Der Bio-Markt erlebt gerade den schlimmsten Einbruch seit 35 Jahren", hatte Alnatura-Gründer Rehn unlängst gesagt.
Eigenen Lieferdienst gestartet
Dem Bio-Händler aus Darmstadt hilft, dass seine Produkte nicht nur in den eigenen 147 Märkten bundesweit zu finden sind, sondern auch in Filialen von 13.400 Handelspartnern im In- und Ausland. Jüngst hatte Alnatura auch einen eigenen Lieferdienst als Pilotprojekt gestartet und vertreibt zudem seit Sommer Bio-Produkte über den Berliner Lieferdienst Gorillas. In den kommenden Monaten will Alnatura weitere neue Märkte eröffnen, unter anderem in Bad Homburg, Berlin, Ludwigsburg und Karlsruhe.