Rückbau AKW Biblis: Kühlturm-Einsturz von Kernkraftwerk im Video

Erst langes Warten, dann ein schneller Einsturz: In Biblis ist der erste von vier Kühltürmen des Atomkraftwerks beim Abriss in sich zusammengefallen. Das AKW wird seit Jahren zurückgebaut.

AKW-Betreiber RWE hat nach Jahren des Rückbaus mit dem vollständigen Abriss der Kühltürme begonnen. Der erste Turm ist dem Erdboden gleich gemacht worden.

Keine Sprengung - Turm ist kontrolliert eingestürzt

Der erste Turm, der fiel, war der linke der beiden Türme auf der rechten Seite, wenn man von Biblis aus schaute. Bei dem Abriss handelte es sich um keine Sprengung, da keine Strommasten oder Gebäude beschädigt werden sollten. 

Ferngesteuerte Bagger destabilisierten AKW-Kühlturm

Vielmehr hatten ferngesteuerte Bagger nach und nach tragende Bauteile aus dem Kühlturm entfernt, berichtete unser Reporter vor Ort. Stundenlang war war das Hämmern der Bagger zu hören.

Sicherheitsbereich rund um das AKW war eingerichtet

Der Kühlturm war laut AKW-Sprecher Alexander Scholl 80 Meter hoch. Beim Einsturz kam es zu einer starken Staubentwicklung. Rund um das AKW war deshalb auch ein Sicherheitsbereich für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet worden.

Tausende Tonnen Bauschutt werden wiederverwendet

Beim Einsturz fielen etwa 15.000 Tonnen Bauschutt an. Laut RWE werde das Material jetzt als Kies-Ersatz für die Betonproduktion oder als Stoff für die Zementindustrie wiederverwendet. Ein Abbruchunternehmen aus den Niederlanden hatte den Abriss durchgeführt.

Nächster Turm wird im Februar zum Einsturz gebracht

Der nächste Kühlturm sei laut RWE dann in der zweiten Februarhälfte 2023 dran. Die beiden Türme auf der ganz linken Seite sollen dann erst ab 2024 folgen.

Kraftwerk in Biblis wird seit 2017 abgerissen

Nach dem Atomausstieg Deutschlands im Zuge der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 wurde kurz danach auch das Kraftwerk Biblis stillgelegt. Seit 2017 wird das AKW in Südhessen abgerissen.