Wieder Streiks beim TÜV: Kein Ende des Tarifstreits in Sicht
Wieder Streiks beim TÜV - Kein Ende des Tarifstreits in Sicht
Wer sein Auto zum TÜV bringt, muss möglicherweise vereinzelt mit längeren Wartezeiten rechnen: Die Gewerkschaft verdi hat TÜV-Beschäftigte in mehreren Bundesländern erneut zu einem Warnstreik aufgerufen – auch bei uns in Hessen. Der TÜV Hessen hat seine Zentrale in Darmstadt.
Hintergrund: Seit Monaten läuft beim TÜV ein Tarifstreit. Die Vorstellungen von Gewerkschaft und Arbeitgebern liegen dabei aktuell weit auseinander.
Verdi möchte 12 Prozent mehr
Verdi fordert 12 Prozent mehr Lohn, rückwirkend ab April 2023 bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber bieten dagegen bisher drei Einmalzahlungen von je 500 Euro als Inflationsausgleichsprämie an und ein Lohn-Plus in drei Schritten bis 2025 (zweimal 2,7 Prozent mehr Lohn, einmal 2,5 Prozent).
Arbeitgeber schlagen Gespräche über Schlichtung vor
Nach der letzten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber mitgeteilt, dass sie mit der Gewerkschaft über eine Schlichtung im Tarifstreit sprechen möchten. Das lehnen wiederum Verdi und eine Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder ab. "Die Kolleginnen und Kollegen in Hessen sagen: 'Jetzt erst recht'. Die Mehrheit lehnt das Verhandlungsergebnis ab, also muss weiterverhandelt und ein allseits akzeptiertes Ergebnis erzielt werden“, so Gewerkschaftssekretärin Stefanie Mielast.
Der TÜV Hessen betont in einer Stellungnahme:
"Die Prüfstellen von TÜV Hessen sind trotz des Warnstreiks nahezu flächendeckend geöffnet und die Auswirkungen des Streiks auf unsere Kunden sind minimal. Lediglich in Nordhessen ist ein Standort in Eschwege geschlossen und im Großraum Kassel fallen vereinzelt Fahrerlaubnisprüfungen aus. Der Prüfbetrieb läuft ansonsten hessenweit wie gewohnt und Termine können von unseren Kunden wie vereinbart wahrgenommen werden.“