Restaurants geschlossen: Gastro-Probleme in Hessen immer spürbarer
Gastro-Probleme immer spürbarer - Mehr Ruhetage, kleinere Speisekarten
Der Imbiss hat schon zu, das Lieblings-Essen auf der Speisekarte fehlt: Die Probleme in der hessischen Gastronomie werden für die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Restaurantbesuch immer spürbarer. Denn auch dort fehlt es weiter massiv an Personal.
Das sagte uns der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA. Es mangele vor allem an Köchen und Kellnern. Einige Angebote müssten deswegen etwa schon zusammengestrichen werden.
Geänderte Öffnungszeiten - verkleinerte Speisekarten
DEHOGA-Hessen Hauptgeschäftsführer Oliver Kasties sagte unserem Reporter: "Die Betriebe haben tatsächlich geänderte Öffnungszeiten eingeleitet Speisekarten verkleinert." Gerade im ländlichen Raum hätten die Betreiber schon Bedenken angemeldet, dass die Situation sehr kritisch sei.
Idee: Fachkräfte aus dem Ausland anwerben
Sein Vorschlag, um Service-Kräfte zu gewinnen bzw. zu halten: Die Zuwanderung solle deutlich vereinfacht werden. Gastronominnen und Gastronomen könnten Fachkräfte so aus dem Ausland gewinnen.
Dienstwagen als Lockmittel für Bewerber
Auf eine kreative Idee ist Betreiber Markus Urich vom Restaurant "Kloster Schiffenberg" in Gießen gekommen: Um Angestellte zu halten, bekämen Azubis schon mal den Führerschein bezahlt - oder neue Köche einen Dienstwagen gestellt.
Bricht die Mehrwertsteuer der Gastro das Genick?
Sorgenfalten treibt Oliver Kasties zudem die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Stirn. Hintergrund: Aufgrund der Corona-Pandemie wurden für befristete Zeit nur noch sieben, anstatt 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Lebensmittel vom Staat eingefordert. Dies sollte zur finanziellen Entlastung der Betriebe sorgen. Zum Ende des Jahres läuft diese Maßnahme aus.
Schnitzel könnte durch Steuererhöhung teuerer werden
Wenn die Steuer hochginge, würde das einen Preis-Schock bedeuten, so der hessische DEHOGA-Chef. Preiserhöhungen würden die Gäste treffen und die Nachfrage stark bremsen. Betreiber Thilo Hanke vom Darmstädter Traditions-Lokal "Braustübl" stimmt zu. Er sagte zu HIT RADIO FFH: "Das läuft darauf hinaus, dass ich ein Schnitzel, das ich jetzt für 16 Euro verkaufe, dann weit über 20 Euro verkaufen müsste." Für das Geld käme wahrscheinlich die Hälfte der Gäste nicht mehr zum Essen. Er befürchte zudem, dass dann ein Großteil der Gastronomie in Deutschland wegbreche.
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