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> Restaurants geschlossen: Gastro-Probleme in Hessen immer spürbarer
16.08.2023, 16:13 Uhr
Gastro-Probleme immer spürbarer -
Mehr Ruhetage, kleinere Speisekarten
© dpa
Restaurants haben geschlossen - die Speisekarte ist gekürzt worden: Die Probleme in der hessischen Gastronomie werden für die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Restaurantbesuch immer spürbarer (Symbolbild).
Der Imbiss hat schon zu, das Lieblings-Essen auf der Speisekarte fehlt: Die Probleme in der hessischen Gastronomie werden für die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Restaurantbesuch immer spürbarer. Denn auch dort fehlt es weiter massiv an Personal.
Das sagte uns der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA. Es mangele vor allem an Köchen und Kellnern. Einige Angebote müssten deswegen etwa schon zusammengestrichen werden.
Geänderte Öffnungszeiten - verkleinerte Speisekarten
DEHOGA-Hessen Hauptgeschäftsführer Oliver Kasties sagte unserem Reporter: "Die Betriebe haben tatsächlich geänderte Öffnungszeiten eingeleitet Speisekarten verkleinert." Gerade im ländlichen Raum hätten die Betreiber schon Bedenken angemeldet, dass die Situation sehr kritisch sei.
Gaststätten-Verband: Verkleinerte Speisekarten
Gastro-Betriebe hätten bereits die Öffnungszeiten geändert. Das sagte DEHOGA-Hessen Hauptgeschäftsführer Oliver Kasties zu HIT RADIO FFH.
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Die Betriebe haben tatsächlich geänderte Öffnungszeiten noch eingeleitet und auch verkleinerte Speisekarten, aber auch da ist dann tatsächlich irgendwann das Ende in Sicht, weil man kann ja nicht weiter reduzieren. Man muss den erforderlichen Umsatz fahren, um überhaupt wirtschaftliche Ertragskraft zu erzielen. Aber da haben gerade im ländlichen Raum die Betreiber tatsächlich auch schon Bedenken angemeldet, dass die Situation sehr kritisch ist.
Idee: Fachkräfte aus dem Ausland anwerben
Sein Vorschlag, um Service-Kräfte zu gewinnen bzw. zu halten: Die Zuwanderung solle deutlich vereinfacht werden. Gastronominnen und Gastronomen könnten Fachkräfte so aus dem Ausland gewinnen.
Dienstwagen als Lockmittel für Bewerber
Auf eine kreative Idee ist Betreiber Markus Urich vom Restaurant "Kloster Schiffenberg" in Gießen gekommen: Um Angestellte zu halten, bekämen Azubis schon mal den Führerschein bezahlt - oder neue Köche einen Dienstwagen gestellt.
Gastronom: Dienstwagen für Köche
Er lasse sich etwas Besonderes einfallen, um Angestellte zu gewinnen, so der Gießener Gastronom Markus Urich zu HIT RADIO FFH.
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Wir bezahlen zum Beispiel unseren Azubis einen Führerschein. Oder sagen, wenn du nach der Lehre bei uns bleibst als Koch, bekommst du von uns ein Auto gestellt. Und das sind Sachen, man muss einfach einen Mehrwert kreieren für die Leute. Und muss die so auch an sich binden.
Bricht die Mehrwertsteuer der Gastro das Genick?
Sorgenfalten treibt Oliver Kasties zudem die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Stirn. Hintergrund: Aufgrund der Corona-Pandemie wurden für befristete Zeit nur noch sieben, anstatt 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Lebensmittel vom Staat eingefordert. Dies sollte zur finanziellen Entlastung der Betriebe sorgen. Zum Ende des Jahres läuft diese Maßnahme aus.
Schnitzel könnte durch Steuererhöhung teuerer werden
Wenn die Steuer hochginge, würde das einen Preis-Schock bedeuten, so der hessische DEHOGA-Chef. Preiserhöhungen würden die Gäste treffen und die Nachfrage stark bremsen. Betreiber Thilo Hanke vom Darmstädter Traditions-Lokal "Braustübl" stimmt zu. Er sagte zu HIT RADIO FFH: "Das läuft darauf hinaus, dass ich ein Schnitzel, das ich jetzt für 16 Euro verkaufe, dann weit über 20 Euro verkaufen müsste." Für das Geld käme wahrscheinlich die Hälfte der Gäste nicht mehr zum Essen. Er befürchte zudem, dass dann ein Großteil der Gastronomie in Deutschland wegbreche.
Gastronom: Schnitzel würde deutlich teurer werden
Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer würde die Gastronomen hart treffen. Das sagte uns der Darmstädter Gastronom Thilo Hanke vom "Braustübl" unserem Reporter.
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Es läuft darauf hinaus, dass ein Schnitzel, das ich jetzt für 16 Euro verkaufe, dann weit über 20 Euro verkaufen müsste, weil ich es einfach weitergeben muss. Ich kann es nicht mehr auffangen. Und für das Geld kommt dann wahrscheinlich die Hälfte der Gäste nicht mehr essen. Dass ein gutes Drittel der Gastronomie in Deutschland wegbricht. Dass viele Gastronomen einfach aufgeben, weil sie jetzt schon spitz auf Knopf kalkulieren und das dann so nicht mehr weitergeben können und dann einfach nicht mehr wollen, weil die ganzen Auflagen, die uns von der Gesetzgebung gemacht werden, schon so schwer genug sind. Und jetzt das noch, wenn es dann gar nicht mehr rentiert, warum soll man es sich noch antun?
Am Freitag (21.07) lud der DEHOGA-Kreisverband die südhessischen Landtags- und…