15-Jähriges Jubiläum - "radfahrlust" in Viernheim ist zurück
Nach der Corona-Zwangspause konnte das 15-Jährige Jubiläum endlich gefeiert werden: Die Selbsthilfegruppe „radfahrlust®“ der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V. Hessen konnte endlich wieder ihre Spezialrad-Tour umsetzen.
Die siebentägige Radtour mit Start in der Alexander-von-Humboldt-Schule (AVH) in Viernheim startete am 19. August und geht noch bis Samstag (26. August).
Was ist Multiple Sklerose (MS)?
Bei der Krankheit Multiple Sklerose, kurz MS, handelt es sich um eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Multiple Sklerose tritt meist in Schüben auf und kann verschiedene Verlaufsformen annehmen. Die häufigsten Anzeichen sind vorübergehende Empfindungsstörungen, Sehstörungen und Muskellähmungen sowie Gleichgewichtsprobleme.
Teilnehmende mit und ohne Multiple Sklerose
Die radfahrlust-Tour verbindet sowohl Menschen mit als auch ohne die Erkrankung. Im Interview mit Sprecherin Anke Vetter, die selbst nicht an MS erkrankt ist, berichtet sie uns, wie sehr sie das Zusammentreffen und das natürliche Gemeinschaftsgefühl immer wieder aufs Neue mit Gänsehaut überrascht und mit Freude erfüllt.
Distanz spielt keine Rolle - Hauptsache dabei sein
Für viele Teilnehmenden handelt es sich bei der Radtour um ein echtes Jahreshighlight, für das einige aus dem gesamten Bundesgebiet angereist kommen. Unter anderem sind auch Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen aus Lübeck dabei.
Immer neue Strecken
Heute geht es für die Teilnehmenden nach Mannheim. Zunächst war eine andere Route geplant. Doch aufgrund der enormen Hitze wurde ein schattigerer Weg gewählt, wie uns der Organisator und Sohn des Gruppenleiters Valentin Vock berichtet. Jeden Tag steht eine andere Radtour an, welche rund 20 bis 40 Kilometer lang sein kann.
Gemeinschaftsquartier statt Einzelzimmer
Nach jeder Tour treffen sich alle Teilnehmenden wieder im gemeinsamen Quartier, der Alexander-von-Humboldt-Schule (AVH) in Viernheim. Anke Vetter meint, dass dies das Gemeinschaftsgefühl fördere und die Einsamkeit, welche die Teilnehmenden teilweise erleben, unterbinde. Zudem wird auch beispielsweise gemeinsam Geschirr abgewaschen. Hierbei erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer täglich Überraschungen und staunen über die kleinen Alltagsaufgaben, die sie trotz Krankheit ausführen können und sich nicht mehr zutrauten.
Zeichen für Inklusion und Integration
Die Radtour soll den Betroffenen ihre Selbstbestimmung zurückgeben und ihren Spaß an Bewegung unterstützen. Zudem werde durch die Radtour ein Zeichen für Inklusion und Integration gesetzt, so Vock.