Ludwigshafener Brandkatastrophe - Neue Hinweise nach fast 16 Jahren
Fast 16 Jahre nach einem Wohnhausbrand in Ludwigshafen hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder aufgenommen. Bei dem Brand sind neun Menschen türkischer Herkunft gestorben, darunter fünf Kinder und vier Frauen.
Sechzig Personen wurden verletzt, einige davon schwer.
Neue Hinweise
"Der Schritt erfolgte aufgrund von Hinweisen", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber in Frankenthal. "Wenn wir neue Erkenntnisse haben, gehen wir diesen Dingen natürlich ergebnisoffen nach." Eine Prognose über den weiteren Gang der Ermittlungen wollte Ströber nicht abgeben.
Informationen aus türkischem Gefängnis
Der SWR hatte berichtet, dass die neuen Hinweise von einer Dokumentation des Senders ausgelöst worden seien. Ein Informant habe diese gesehen und sich gemeldet - demnach sollen sich zwei Männer in einem türkischen Gefängnis über den Brand unterhalten haben, wie es hieß. Dazu sagte Ströber, er widerspreche dem nicht.
Einsatz mit riesigem Ausmaß
Bei dem Brand waren über 500 Einsatzkräfte am Gebäude. Ein Foto eines fallenden Babys wurde dabei zum weithin bekannten Symbol des Ereignisses. Kamil Kaplan ließ seinen kleinen Neffen Onur vom dritten Stock fallen. Der Polizist Uwe Reuber konnte Onur mit seiner Jacke auffangen. Das Baby blieb unverletzt.
Entsetzen in Türkei
Das verheerende Feuer hatte auch in der Türkei für Entsetzen gesorgt. Die Regierung in Ankara schickte eigene Ermittler nach Ludwigshafen, und der damalige Regierungschef und heutige Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte wenige Tage nach dem Brand den Ort der Katastrophe.
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