Tödlicher Einsatz in Mannheim: Prozess gegen zwei Polizisten gestartet
Tödlicher Einsatz in Mannheim - Prozess gegen zwei Polizisten gestartet
Ein Polizist schlägt im Mai 2022 einem 47-Jährigen laut Staatsanwaltschaft viermal gegen den Kopf, drückt ihn auf den Boden - der Mann erstickt. Zuvor hatte er sich mit Faustschlägen gegen sein Festhalten gewehrt. Ab heute (12.01.) beginnt der Prozess gegen den Polizei-Oberkommissar in Mannheim.
Auch sein Kollege muss sich vor Gericht verantworten.
Bei Polizeieinsatz zusammengebrochen
Der Patient des Instituts für Seelische Gesundheit, war von dort offenbar weggelaufen. Die Polizisten sollten ihn zurückbringen - dieser soll sich aber gewehrt haben. Der Oberkommissar schlägt den Mann laut Anklage zu Boden.
Mann starb an Ersticken durch Blutung
Ein Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft ergab, dass der Mann an einer "lage- und fixationsbedingten Atembehinderung" mit darauf folgender Stoffwechselentgleisung in Kombination mit einem Ersticken durch eine Blutung in die oberen Atemwege starb. Eine Umlagerung des 47-Jährigen in Seitenlage hätte den Tod wohl verhindern können.
Polizist bedauert den Tod
In seiner Aussage widerspricht der Polizist dem Vorwurf, dass der Tod vorhersehbar gewesen wäre. Er habe sich bei dem Einsatz vor allem gegen Angriffe des erkrankten und aggressiven Mannes schützen wollen. Zudem habe er nicht mit den gesundheitlichen Komplikationen gerechnet und sei durch die teils pöbelnden Schaulustigen abgelenkt gewesen. Er bedaure den Tod des Mannes sehr. "Wenn ich etwas falsch gemacht haben sollte, möchte ich dafür einstehen", sagte er weiter.
Zahlreiche Videos zum Vorfall
Im Zuge der Ermittlungen seien 70 Zeugen vernommen worden, 120 Videos wurden zu dem Vorfall gesichtet. Nun muss sich der Oberkommissar vor dem Landgericht verantworten - und auch sein Kollege, der den Tod laut Staatsanwaltschaft hätte verhindern können.
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