Neuer Gedenkstein in Darmstadt - "Stolperschwelle" erinnert an Verfolgte
In Darmstadt ist jetzt eine weitere „Stolperschwelle“ verlegt worden. Wie die bereits vielfach in Gehsteige eingelassenen „Stolpersteine“ soll die ebenfalls von dem Künstler Gunter Demnig gestaltete Schwelle an Menschen erinnern, die in Deutschland während des Nationalsozialismus verfolgt, verschleppt und ermordet wurden.
Die neue Schwelle befindet sich nun vor dem Stadion am Böllenfalltor, zum Gedenken an die Sportlerinnen und Sportler, die zwischen 1933 und 1945 ausgegrenzt, gedemütigt, ihrer sportlichen Titel beraubt, deportiert und umgebracht wurden. Stolperschwellen sind eine Sonderform der Stolpersteine. Stolpersteine sind jeweils einem einzelnen Menschen gewidmet, Stolperschwellen erinnern an Opfergruppen und Unrechtsorte.
Gedenken an jüdische Sportlerinnen und Sportler
Die Messingtafel auf der Schwelle trägt die Inschrift: „1933 - 1945: Jüdische und andere Sportlerinnen und Sportler in Darmstadt und Umgebung werden diskriminiert, aus ihren Vereinen ausgeschlossen, zur Flucht gezwungen, viele deportiert und ermordet“.
Zeichen gegen Antisemitismus
„Wir gedenken der schrecklichen Taten, die Menschen durch das nationalsozialistische Deutschland erlitten haben“, betont Oberbürgermeister Hanno Benz. „Wir geben den Opfern ihre Geschichte wieder – und wir halten diese Erinnerung fest, mit dem Leitspruch, dass so etwas nie wieder geschehen darf. Die Stolperschwelle setzt ein weiteres Zeichen gegen Antisemitismus und Antijudaismus in unserer Stadt.“
Zeitzeugen werden immer seltener
Brigitte Weishäupl von der Deutschen Olympischen Gesellschaft erklärt: „Die Zeitzeugen, die uns an die erschütternden Ereignisse der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnern können, werden immer seltener. Daher liegt es in unserer Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer zu wahren – sowohl in der Gegenwart als auch für kommende Generationen."
Zweite "Stolperschwelle" in der Stadt
Eine zweite "Stolperschwelle" befindet sich in Darmstadt in der Eschollbrücker Straße. Hier stand früher ein jüdisches Altenheim, aus dem 93 kranke und alte Menschen von den Nazis deportiert wurden.
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