Nach Streit mit Anwohnern - Hecke in Reinheim wird gerodet
Der Streit um fast 50 Jahre alte Hecken im Schäferweg in Reinheim (Kreis Darmstadt-Dieburg) kommt zu einem Ende: Die Hecken werden jetzt gerodet – nach gut zwei Jahre langen Diskussionen.
Die Stadtverwaltung sagt: Die Hecken sind an dieser Stelle schlicht illegal. Anwohner wollten das aber nicht hinnehmen. Sie hatten sich zusammengetan, um die Hecken, die ihnen so ans Herz gewachsen sind, irgendwie zu retten. Vergeblich.
"Rodung unausweichlich"
Nach einem Termin mit Rathausvertretern sagt nun auch der zuständige Verwaltungsbeirat der Wohnungseigentümergemeinschaft: „Zu unserem großen Bedauern ist es nun wohl unausweichlich, dass die Hecke gerodet werden muss.“ Das Problem: Die Wurzeln der alten Hecke gefährden im Boden Leitungen für Strom, fürs Internet und auch eine ganz wichtige Trinkwasserverbindung, erklärt Bürgermeister Manuel Feick.
Bürgermeister: Muss geltendes Gesetz wahren und umsetzen
Der Rathauschef weiter im Gespräch mit FFH: Er habe einen Amtseid geleistet, dass er alle geltenden Gesetze wahrt und entsprechend umsetzt. Dies sei seine Pflicht – und die Hecken seien nun mal rechtswidrig. Er habe einfach keine andere Wahl, er müsse die Hecken entfernen lassen. Alles andere sei ein Rechtsbruch. Mit den Rodungsarbeiten begannen Mitarbeiter des städtischen Bauhofs am Dienstag (20.).
Wasserschaden brachte Problem ans Licht
Das Hecken-Problem kam erst vor gut zwei Jahren nach einem Wasserrohrbruch ans Licht. Seitdem kämpften die Anwohner für einen Erhalt des lange von ihnen gehegten Grünstreifens. Entsprechend fielen die Reaktionen angesichts der Rodung aus. Anwohner sagten unserem Reporter vor Ort: "Es ist sehr schade, wir sind sehr traurig."
Nächstes Treffen Mitte März
Die Stadt hat laut Wohnungseigentümergemeinschaft auch zugesagt, auf die alten Bäume, die zwischen den Hecken am Schäferweg stehen, während der Rodung besonders aufzupassen. Die Stadt übernimmt außerdem die kompletten Kosten der Rodung. Etwa Mitte März soll es nach Angaben des Bürgermeisters ein weiteres Treffen mit Anwohnern geben, um weitere Schritte zu besprechen, wie künftig eine Gestaltung am Rand des Schäferwegs aussehen könnte.