Dieburger Berufsschullehrer - Mit repariertem Schrottauto auf Tour
Drei Berufsschullehrer aus Dieburg machen bei einer verrückten Auto-Rallye im Baltikum mit. Dort müssen sie nicht nur außergewöhnliche Aufgaben lösen, sondern auch ein ganz altes Auto dafür aufrüsten.
Mit einem Schrottauto auf Reisen gehen? Dieser Herausforderung stellen sich drei Berufsschullehrer der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg. Sie sind damit Teil der Abenteuer-Autorallye "Pothole Rodeo 2024". Die Teilnehmer müssen dafür Autos kaufen, die entweder nur bis zu 500 Euro kosten oder schon 500.000 Kilometer gefahren sind.
Motorschaden größer als gedacht
Aus diesem Grund haben sie sich einen alten Fiat Multipla mit Motorschaden für 250 Euro zugelegt, wie René Weber aus dem Team erzählt: "Da haben wir dann relativ schnell festgestellt, dass der Schaden viel größer ist, als gedacht.“
Motor vom Schrottplatz
Teammitglied Jörg Völker hatte früher eine eigene Kfz-Werkstatt mit ganz spezieller Ausrüstung für italienische Autos. Nur dank ihm konnten sie einen Tauschmotor vom Schrottplatz in den Fiat einsetzen. Dafür ist dann ein großer Kran mit einer Kette zum Einsatz gekommen. Der Motor ist zwar lange nicht angesprungen, aber nach drei Wochen hatten sie dann endlich auch den letzten Fehler gefunden. So lange stand die Rallye auf der Kippe.
Autorallye-Route von Litauen bis Estland
Nachdem die Türen neu eingehängt sind, das Auto entrostet und mit zusätzlichem Licht, Ersatzbatterien, Reifen fürs Gelände und ganz vielen Ersatzteilen ausgestattet ist, kann es am 4. August von Polen aus losgehen.
Im Gelände unterwegs
Eine Woche lang wird das Trio auf Schotterstraßen und auch teils im Gelände unterwegs sein - in Litauen, Lettland und Estland. Über 2.000 Kilometer soll das Auto schaffen. Sobald es liegen bleibt und keine Reparatur hilft, endet die Rallye für das Team. Aber das Lehrertrio sei gut aufgestellt, so Weber. Während sich Weber und Völker um die Mechanik und die Computersysteme kümmern, steigt Werner Grothe als drittes Teammitglied in Sachen Elektrik durch.
Verrückte Aufgaben auf der Strecke
Für diese Herausforderung müsse man sich aber nicht nur mit Autos auskennen, sondern auch ziemlich verrückt drauf sein, so Weber. Denn jeden Tag bekommen die Teams eine Aufgabe. In den letzten Jahren war zum Beispiel dabei: Auf einem Bauernhof eine Kuh küssen oder in Litauen den traditionellen Pudding mit Einheimischen kochen.
100 Teams helfen sich gegenseitig
Auch wenn der mit den meisten Punkten gewinnt, helfen sich die 100 Teams auf der Strecke auch gegenseitig. Das Trio hat extra das spezielles Funksystem mit dem Namen "CB-Funk" ins Auto eigebaut, um sich bei Fragen und Notfällen mit den anderen Teams verbinden zu können.
Begeisterung fürs Handwerk weitergeben
Da das Berufsschulzentrum in Dieburg auch ein Ausbildungsbetrieb für Kfz-Lehrlinge ist, habe Weber den Schülerinnen und Schüler immer wieder über den aktuellen Stand der Vorbereitungen berichtet. Solche außergewöhnlichen Ersatzteile sehen die die Auszubildenden in der Kfz-Werkstatt nicht alle Tage.
Spenden sammeln mit Auto-Tour
Durch die Rallye möchte das Trio auch außerhalb der Schule für das Handwerk begeistern. Sie haben deshalb einen Instagram-Kanal über die Reparatur des Autos. Für eine andere Schule, eine Vorschule in Marokko, sammelt das Trio mit dem Abenteuer auch Spenden. Die gehen dann an den "Child-care-Afrika“ Verein.
Instagramkanal Team LGS-Motorsport
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