Prävention im Kreis Bergstraße - Immer mehr Kinder haben Übergewicht
Wollen Präventionsarbeit leisten: Prof. Dr. med. Philip Knebel (Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie), Angelika Beckenbach (Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Landkreises Bergstraße) und Dr. Uwe Seitz (Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie) (von links).
Immer mehr Kinder in Deutschland leiden an Übergewicht und Adipositas. Auch im Kreis Bergstraße wird dieser traurige Trend immer deutlicher.
Bei den Schuleingangsuntersuchungen fallen auch hier immer mehr Kinder mit Adipositas auf. Der Landkreis will deshalb jetzt gezielt auf Prävention setzen.
Aufklärung an Schulen
Besonders an den Schulen möchte der Landkreis über die Inhalte von Lebensmitteln aufklären. Ein Beispiel dafür ist eine Box mit alltäglichen Lebensmitteln und Snacks. Diesen müssen Zuckerwürfel zugeordnet werden, um zu verdeutlichen, wie viel Zucker in vielen Lebensmitteln doch steckt. Ihre Präventionspläne hat die Kreisverwaltung jetzt bei einem Pressegespräch erläutert.
Eltern in der Pflicht
Uwe Seitz, Chefarzt für innere Medizin am Kreiskrankenhaus Bergstraße, sieht besonders die Eltern in der Verantwortung. Gemeinsames Kochen erkennt er beispielsweise als moderne Aromatherapie, wenn die Kinder das frische Essen riechen. Außerdem würden die Kinder so lernen, dass das Essen nicht schon fertig im Supermarkt zu kaufen ist. Weiterhin sollten Eltern den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder fördern. Ideal wäre außerdem in den Schulen jeden Tag eine Stunde Bewegung für alle Schulkinder in Deutschland anzubieten, so Seitz.
Auch Politik muss handeln
Viele Eltern würden ihre Kinder nicht mehr draußen spielen oder alleine zur Schule laufen lassen, aus Angst vor dem vielen Verkehr. Seitz sieht hier Handlungsbedarf bei der Politik: Durch verkehrsberuhigte Zonen oder Tempo-30-Zonen würde sich die Sicherheit für Kinder deutlich verbessern. Denn dann würden die Kinder eher zur Schule laufen und hätten dadurch schon mehr Bewegung.
