Notfall-App im Kreis Bergstraße - Schnelle Hilfe dank "KatRetter"
Im Kreis Bergstraße wird eine neue App eingesetzt, um schnelle Hilfe bei Notfällen zu leisten. Die "KatRetter"-App alarmiert automatisch ehrenamtliche Helfer, wenn in ihrer Nähe Hilfe benötigt wird.
In Heppenheim wurde die App heute vorgestellt. Fast 500 Freiwillige haben sie schon installiert und sind als Helfer registriert.
Ersthelfer vorab registriert
Sie erlaubt den Freiwilligen, sich als mobile Lebensretter zu registrieren. Sobald ein Notfall gemeldet wird, erkennt das System, welche qualifizierten Helfer sich in der Nähe befinden. Es alarmiert drei Retter, die sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten können.
Nur ein Erste-Hilfe-Kurs benötigt
Um helfen zu können, müssen die "KatRetter" einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Dieser muss alle drei Jahre aufgefrischt werden.
Einsätze müssen nicht angenommen werden
Die alarmierten Helfer befinden sich innerhalb eines Ein-Kilometer-Radius um den Notfallort. Im städtischen Bereich wird der Kreis auf 500 Meter reduziert. Hat ein ehrenamtlicher Retter keine Zeit oder kann nicht zum Helfen kommen, wird der nächste registrierte Retter in der Nähe gerufen.
Aus der Dusche zum Einsatz
Das Konzept geht auf: Bernd Berg, 65 Jahre alt, muss vor gut einem Monat selbst gerettet werden. Als der Bürstädter aus seinem Garten zurück ins Haus geht, bleibt sein Herz stehen. Seine Tochter findet ihn und setzt den Notruf ab. Neben dem Rettungsdienst wird auch "KatRetter" Jan Freitag alarmiert, der gerade aus der Dusche kommt. Schon nach fünf Minuten ist er bei Berg zuhause. Er hilft, ihn zu reanimieren und rettet ihm so das Leben.
Tatkräftige Unterstützung
Insgesamt wurden die ehrenamtlichen Retter im Landkreis Bergstraße seit Anfang des letztens Jahres über 400 Mal alarmiert. In 54 Prozent der Fälle rückten sie tatsächlich an und leisteten erste Hilfe.
Ähnliches System bereits in Wiesbaden
Eine ähnliche App existiert bereits in der Stadt Wiesbaden. Dort sind mobile Retter im Durchschnitt schon nach dreieinhalb Minuten am Unfallort. Diese Schnelligkeit bietet der App einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Rettungsdienst, der meist deutlich länger benötigt. Hunderte Freiwillige haben sich bereits registrieren lassen. Der Landkreis Bergstraße hofft auf ein ähnliches Interesse.
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