Darmstadt: Hamas-Produkte verkauft? Antisemitismus-Vorwuf gegen Kirche
Hamas-Produkte verkauft? - Vorwürfe gegen Kirche in Darmstadt
Das sind schwere Antisemitismus-Vorwürfen gegen eine evangelische Gemeinde in Darmstadt. Auf einem Weihnachtsmarkt der Gemeinde sollen israelfeindliche Produkte verkauft worden sein. Es gibt deswegen mehrere Anzeigen.
Nach Angaben der Jüdischen Gemeinde Darmstadt haben sowohl der Verein als auch mehrere Privatpersonen Strafanzeige erstattet. Diese sollen sich gegen die evangelische Michaelsgemeinde und eine Palästina-Solidaritätsgruppe richten.
Land Hessen schaltet sich ein
Auch der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker hat den Vorgang laut Mitteilung "an die zuständigen Behörden zur Strafverfolgung weitergereicht". Er hoffe, dass die notwendigen Konsequenzen gezogen würden.
Hamas-Kennzeichen verwendet?
Der sogenannte Friedens-Weihnachtsmarkt der evangelischen Michaelsgemeinde sollte laut Ankündigung solidarisch mit Palästina sein. Laut Augenzeugen sollen die Produkte aber Kennzeichen der verbotenen Terrororganisation Hamas getragen haben, sagt die Jüdische Gemeinde. Auch Slogans, die die Auslöschung Israels fordern, seien verwendet worden.
Antisemitismusbeauftragter: Skandalös
Laut Becker geht es dabei um "vermeintliche Kunstgegenstände, Plätzchen und Souvenirs". Er spricht von einem schlimmen und skandalösen Sachverhalt.
Oberbürgermeister: Bilder zutiefst verstörend
Der Darmstädter Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) sagte laut Mitteilung, dass die Bilder vom Weihnachtsmarkt zutiefst verstörend seien. Er distanziere sich ausdrücklich von der Veranstaltung.
Kirche prüft Vorwürfe
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) prüft derzeit alle Vorwürfe. Sie betont, dass Judenfeindlichkeit inakzeptabel sei. Antisemitismus dürfe in der Kirche keinen Platz haben, sagte Sprecherin Caroline Schröder. Man habe die Gemeinde aufgefordert, sich von der Veranstaltung zu distanzieren.
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