Nach Attacke auf Einsatzkräfte - Viernheim beschließt Feuerwerksverbot
Nach einer teils chaotischen Silvesternacht hat die Stadt Viernheim beschlossen, Feuerwerkskörper in der Innenstadt zu verbieten. Der Magistrat der Stadt hat jetzt einen Grundsatzbeschluss für ein Verbot für die Silvesternacht 2025/26 gefasst.
Auf dem Apostelplatz in Viernheim (Kreis Bergstraße) war es zuvor zu massiven Angriffen auf Feuerwehrleute gekommen: Jugendliche hatten die Einsatzkräfte mit Raketen und Böllern attackiert. "Das Verbot von Böllern soll dazu dienen, den Bereich rund um die Apostelkirche wie bisher als Aufenthaltsfläche in geordneter Form zu erhalten." Die genauen Details, etwa welche Bereiche genau betroffen sind, werden noch erarbeitet, so eine Mitteilung der Stadt.
Sicherheit soll gewährleistet werden
Der Bürgermeister von Viernheim, Matthias Baaß, und der Erste Stadtrat, Jörg Scheidel, hatten das Verbot vorgeschlagen. Beide Politiker begrüßen den Schritt und betonen die Wichtigkeit der Sicherheit. Sie möchten Rücksichtnahme in der Innenstadt fördern. Die Silvesternacht solle ein friedliches Fest bleiben.
Mehrheit für ein nationales Verbot
Doch nicht nur in Viernheim geht es um ein Verbot: In einer aktuellen Umfrage spricht sich eine Mehrheit der deutschen Bürger für ein bundesweites Feuerwerksverbot aus. Laut einer Insa-Umfrage für die Tierrechtsorganisation Peta befürworten 58 Prozent der Befragten ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein solches Verbot allerdings abgelehnt.
FDP- und AfD-Anhänger überwiegend dagegen
Die Umfrage zeigte, dass besonders Anhänger der Grünen ein Verbot unterstützen, während FDP- und AfD-Anhänger mehrheitlich dagegen sind. Frauen zeigten mit 64 Prozent eine größere Unterstützung für das Verbot als Männer mit 51 Prozent. Die Umfrage wurde zwischen dem 10. und 13. Januar 2025 erstellt und umfasste 2.005 Befragte.
Vorfälle mit illegalen Kugelbomben
In diesem Jahr war die Diskussion um ein Böllerverbot durch schwere Vorfälle mit sogenannten Kugelbomben neu entfacht worden, die wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen sind. Rund um den Jahreswechsel starben fünf Männer bei Böller-Unfällen.