Suche nach Pawlos in Weilburg: Weiter keine Spur von dem 6-Jährigen
Suche nach Pawlos in Weilburg - Weiter keine Spur von dem 6-Jährigen
Die Ungewissheit über das Schicksal des kleinen Pawlos bleibt: Auch sieben Tage nach seinem Verschwinden fehlt von dem 6-Jährigen aus dem mittelhessischen Weilburg jede Spur. Derzeit gebe es keine neuen Hinweise zu seinem Aufenthaltsort, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Hunderte Einsatzkräfte sowie Rettungshunde, Reiterstaffel, Boote, Taucher und Hubschrauber waren zuletzt im Einsatz.
Schon seit Dienstagmittag wird der laut Behördenangaben "autistisch veranlagte" Junge vermisst. Seither wurde mit einem Großaufgebot gesucht. Hunderte Einsatzkräfte sowie Rettungshunde, Reiterstaffel, Boote und Hubschrauber waren in den vergangenen Tagen im Einsatz. Am Freitag (28.03.) hatten spezialisierte Taucher von Polizei und Feuerwehr den Fluss Lahn in der mittelhessischen Stadt auf einer Strecke von mehreren hundert Metern intensiv abgesucht, wie eine Polizeisprecherin sagte. Im Einsatz seien zehn Taucher und 30 weitere Einsatzkräfte gewesen, sagte Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU).
Angehörige schauen vom Ufer zu
Vom gegenüberliegenden Ufer aus verfolgten mehrere Dutzende Menschen den Einsatz der Taucher, darunter auch Anwohner und Angehörige. "Wir hoffen einfach, dass wir ihn lebend finden", sagt eine junge Frau, nach eigenen Angaben eine Familienangehörige des Jungen. Sie sei extra aus der Schweiz angereist. Es sei schlimm, dass man nur abwarten und kaum helfen könne.
Polizei prüft Video
Im Internet ist ein Video im Umlauf, auf dem der 6-Jährige zu sehen sein soll. Die Polizei prüft jetzt das Video, auf dem der Erstklässler den Angaben zufolge "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" zu sehen ist.
Update von der Polizei
Aus der Schule verschwunden
Nach offiziellen Angaben der Polizei ist das Kind "autistisch veranlagt" und befindet sich vermutlich in einer hilflosen Lage. Der Sechsjährige sei räumlich nicht orientiert, sagte ein Polizeisprecher. Der Junge war am Dienstagmittag aus der Schule verschwunden.
Spur verliert sich am Bahnhof
Noch in Hausschuhen soll er sich auf den Weg über eine Bundesstraße entlang bis zum Bahnhof gemacht haben. Dort wurde er noch einmal kurz gesehen, danach verliert sich seine Spur - trotz der großangelegten Suche Hunderter Einsatzkräfte. Seine Familie werde von Notfallseelsorgern betreut und stehe im Kontakt mit der Polizei.
Viele Bürger und Einsatzkräfte beteiligen sich an Suche
Zahlreiche Einsatzkräfte und Helfer beteiligten sich an der Suche nach dem Kind. Zum Einsatz kämen eine Rettungshundestaffel, die Wasserschutzpolizei, ein Hubschrauber sowie eine Reiterstaffel. Insgesamt waren rund 450 Polizisten, Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte an der Suchaktion beteiligt sowie 33 Suchhunde. Zugleich setze man weiter auf die wichtige Hilfe der Bevölkerung, hieß es von der Polizei.
Freiwillige mit Taschenlampen unterwegs
In der 13.000-Einwohner-Kleinstadt und darüber hinaus löst der Fall eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Tausendfach wird ein Suchaufruf des Bürgermeisters in sozialen Netzwerken geteilt. Sehr viele Hinweise gehen ein, denen allen nachgegangen werde, wie es von der Polizei heißt. Mit Taschenlampen machten sich zahlreiche Menschen schon am Abend seines Verschwindens auf die Suche nach dem Sechsjährigen.
Auch bundesweit wird nach dem Jungen gesucht
Bisher gebe es keine konkreten Hinweise zum Aufenthaltsort des Jungen, sagte ein Polizeisprecher. Die Suche erstrecke sich auf die Weilburger Kernstadt, aber auch auf Randgebiete. Für mögliche Hinweise aus der Bevölkerung sei ein Telefon geschaltet worden.
Polizei geht nicht von Straftat aus
Die Polizei hatte schon am Vortag deutlich gemacht, dass wohl kein Kriminalfall vorliege. Man gehe weiterhin nicht von einer Straftat aus, da es Hinweise gebe, dass das Kind eigenständig das Schulgelände verlassen habe, sagte ein Polizeisprecher.
Videos werden ausgewertet
Da das Kind zuletzt am Vortag am Bahnhof gesichtet wurde, geht Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) von zwei möglichen Szenarien aus: Das Kind könnte sich im Stadtgebiet versteckt halten oder auch mit einem Bus oder Zug aus Weilburg weggefahren sein. Deshalb werde auch bundesweit mit einem Foto nach dem Jungen gesucht, hieß es von der Polizei. Dafür würden beispielsweise auch Videos aus öffentlichen Verkehrsmitteln ausgewertet.
Rufe der Mutter per Lautsprecher
Aber man setzt auch auf andere Strategien, um das Kind zurück nach Hause zu bringen - etwa auf die Stimme der Mutter: Ihr Rufen wird aufgezeichnet und über Lautsprecher in die Straßen Weilburgs übertragen, in der Hoffnung, dass Pawlos Vertrauen fasst und sich zeigt. Auch mit bunten Luftballons will man den Jungen ansprechen - sie werden etwa auf einer Brücke über der Lahn aufgehängt, um einen farblichen, kindlichen Impuls zu setzen, wie es heißt.
Hinweise zum Aufenthaltsort des 6-Jährigen nimmt die Kriminalpolizei in Limburg unter der Telefonnummer (06431) 9140-599 oder jede andere Polizeistation entgegen.