Wie das Rauschmittel wirkt und welche Risiken es gibt, wird auch erklärt.
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"Kiffen, bis der Arzt kommt?" - So heißt das Cannabis-Präventionsprojekt der Landesärztekammer. An einer südhessischen Schule wurde das heute (25.02) vorgestellt.
Siebtklässler der Martin-Buber-Schule in Heppenheim haben heute ganz schön was dazu gelernt: Was ist Cannabis und wie gefährlich kann der Konsum sein?
Heiko Mikkat: Geschädigte Hirnentwicklung und Psychosen
Heiko Mikkat, Facharzt für Innere- und Notfallmedizin, erklärt am FFH-Mikro, welche Folgen Cannabis-Konsum bei Jugendlichen haben kann.
Der Cannabis-Konsum bei Jugendlichen kann, wenn man Glück hat, keine Folgen haben, aber das Risiko, dass man darunter eine Entwicklungsverzögerung des Gehirns hat und dadurch folgend die schulische Leistung nachlässt, ist doch so erheblich, dass man damit schon die weitere Entwicklung nachhaltig für das ganze weitere Leben bestimmt. Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich, dass schon durch den erstmaligen Konsum Psychosen entstehen, die sich auch über das ganze Leben auswirken, die eine längerfristige Therapie, medikamentös, verhaltenstherapeutisch in Psychiatrien erforderlich machen könnten.
Heiko Mikkat fordert Aufklärung statt Verbote. Das passt zum Präventionskonzept der Schule und des Kreises Bergstraße: Bei Veranstaltungen wie dieser soll Lebenskompetenz vermittelt werden. In der Schule gehe es nicht mehr nur um reine Wissensvermittlung - auch gesellschaftliche Probleme werden adressiert, sagt Matthias Schimpf.
Aktion an Heppenheimer Schule geholt
Mit der Teillegalisierung im letzten Jahr sei Cannabis auch für Jüngere noch leichter zu bekommen. Die gesundheitlichen Risiken des Konsums sind bei Kindern und Jugendlichen aber besonders hoch. Deswegen hat der Kreis Bergstraße dafür gesorgt, dass die Aktion "Kiffen, bis der Arzt kommt?" auch an die Heppenheimer Schule kommt.
Julia Pavic: Er hat die Klasse gecatcht
Auf FFH-Nachfrage sagt die Suchtbeauftragte der Schule, wie das Präventionsprojekt bei den Schülern ankam.
Wir hatten super Glück auch mit unserem Referenten, weil er das wirklich sehr bildlich gemacht hat. Der hat ganz viel eigene Erfahrungen mit reingebracht als Arzt, was er so auch miterlebt hat. Ja, da hat die Schüler auch wirklich gecatcht. Es war sehr, sehr informativ. Ich fand es sehr viel Informationen. Hängt immer von der Klasse ab. Ich glaube, wenn es eine schwächere Klasse wäre, könnte es durchaus problematischer sein. Aber die Klasse hat es toll gemacht. Also die hat er wirklich mitgenommen.
Umfrage: Schlechter als ich dachte
Was haben die Schüler beim Vortrag gelernt? Das erzählen sie am FFH-Mikro.
Ich habe viel über die Droge Cannabis gelernt und wie man das zum Beispiel konsumiert und was es mit deinem Körper physisch und mental macht. Ich wusste auch nicht, dass zum Beispiel diese Droge jetzt legal ist. Ja, das war schon ein bisschen schockierend. Also ich wusste davor schon, dass Drogen sehr schlecht für mich sind, aber jetzt weiß ich, dass sie halt noch schlechter für mich sind, als ich eigentlich dachte.