Unter dem Hammer - Briefmarken eines Milliardärs
Am Samstag werden die Herzen der Briefmarkenfreunde wieder höher schlagen. Erneut werden in Wiesbaden Marken des verstorbenen Tengelmann-Milliardärs Erivan Haub versteigert, darunter Sachsens erste Briefmarke. Hier wird ein Startgebot von 80.000 Euro aufgerufen.
Das ist mittlerweile die siebte Versteigerung der Sammlung ERIVAN, eine Sammlung. die als weltweit beispiellos gilt. Haub hinterließ tausende Briefmarken. Seit drei Jahren finden die Auktionen im halbjährigen Rhythmus im Heinrich Köhler Auktionshaus in Wiesbaden statt. Es war Erivan Haubs Wunsch, die bedeutendsten Stücke seiner Sammelgebiete wieder in den Markt zurückzugeben, statt sie im Museum für Sammler außer Reichweite zu verwahren.
Die Jagd nach dem Traumstück
„Eingefleischte Sammler und Investoren möchten die Lücken in ihren Sammlungen schließen und beteiligen sich an intensiven Bieterkämpfen. Sie haben viele Jahrzehnte auf diese Gelegenheit gewartet, denn einige Briefmarken und Briefe waren seit 50 Jahren nicht mehr auf dem Markt.
So wurde bei der sechsten Auktion im September 2021 ein Ersttagsbrief des Deutschen Reichs um das 26-fache von 5.000 Euro auf 130.000 Euro gesteigert“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter bei Heinrich Köhler.
Haub - ein Milliadär mit Wurzeln in Wiesbaden
Erivan Karl Haub wurde in Wiesbaden geboren, als Sohn eines Landwirts. Nach der Schule absolvierte Haub eine kaufmännische Lehre in Chicago. Von 1963 bis 1969 arbeitete Haub für Tengelmann in Wiesbaden. Nach dem Tod seines Onkels Karl Schmitz-Scholl, Gründer von Tengelmann, fiel ihm 1969 die Geschäftsführung des Unternehmens zu.
Er entwickelte die Tengelmann-Gruppe zu einem Einzelhandelskonzern mit zuletzt bis 7.700 Filialen in der ganzen Welt, Haubs Vermögen wurde 2014 auf etwa 5,2 Milliarden US-Dollar taxiert. Haub starb 2018 in Wyoming, USA.