Feuer in Asylbewerberunterkunft - Einsatzkräfte angepöbelt und beleidigt
Im Keller einer Asylbewerberunterkunft in Bad Schwalbach ist ein Feuer ausgebrochen. Dank der automatischen Brandmeldeanlage des Gebäudes und weil eine Mitarbeiterin schnell mit einem Feuerlöscher den Brand erstickte, gab es keine Verletzten. Während des Einsatzes hat eine Gruppe von Anwohnern aus der Nähe der Unterkunft die Feuerwehrleute angepöbelt und vor ihnen ausgespuckt.
Die automatische Brandmeldeanlage einer Asylbewerberunterkunft alarmierte die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Schwalbach. Im Keller sowie vor der Kellertür hätte es gebrannt, berichtet eine Mitarbeiterin den Einsatzkräften vor Ort. Sie hätte das Feuer mit einem Feuerlöscher gelöscht, der Bereich bliebe aber stark verraucht.
Feuer offenbar vorsätzlich gelegt
Laut Polizei wurden mehrere Papier-Müll-Stapel im Keller, im Treppenhaus und hinter dem Gebäude von unbekannten Tätern zusammengetragen und angezündet.
Brandschutzmaßnahmen funktionierten einwandfrei
Der Bereich wurde mit zwei Trupps unter Atemschutz kontrolliert und das Brandgut wurde ins Freie gebracht. Dank der baulichen und technischen Brandschutzmaßnahmen beschränkte sich die Rauchausbreitung auf einen überschaubaren Bereich des Flures. Mit einem Hochdrucklüfter wurde der Rauch aus dem Gebäude geblasen.
Einsatzkräfte angepöbelt
Eine kleine Gruppe von Anwohnern aus der Nähe der Unterkunft hat laut Polizei die Einsatzkräfte behindert und sie angepöbelt. "Die Gruppe wollte unbedingt einen Blick an den Einsatzkräften vorbei auf den betroffenen Bereich werfen und den verrauchten Bereich betreten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Gruppe habe sich den Anweisungen der Einsatzkräfte widersetzt und vor ihnen auf den Boden gespuckt. Die Personen sind dann in unbekannte Richtung weggelaufen.Die Kripo nimmt Hinweise entgegen, unter der Telefonnummer 0611/345-0
Einsatzleiter verärgert wegen Pöbelei
Zu der Pöbelei äußert sich der Einsatzleiter und Stadtbrandinspektor Michael Lecke: "Dass sich Unbeteiligte in unseren Einsatz einmischen, ärgert uns sehr. Es ist im Interesse aller, dass wir den Menschen ungestört helfen können. In 99,9% unserer Einsätze werden wir für unsere Arbeit geschätzt. Das wiegt deutlich mehr als ein kleiner Rest Unbelehrbarer."
Beherzte Mitarbeiterin leicht verletzt
Die Mitarbeiterin, die den Brand löschte, wurde vor Ort durch den Rettungsdienst versorgt. Sie konnte mit leichten Verletzungen weiter im Dienst bleiben. Als das Gebäude nach einer Stunde rauchfrei war, wurde der Einsatz beendet. 45 Minuten später wurde die Feuerwehr wieder durch die Brandmeldeanlage alarmiert: Es hatte sich erneut Rauch gebildet.
Ursache für neue Rauchentwicklung unklar
Der neue Brandrauch verteilte sich im Treppenhaus und wurde erneut durch Hochdrucklüfter ins Freie geblasen. Eine Ursache für die erneute Rauchentwicklung konnte nicht gefunden werden. Die Feuerwehr war mit neun Fahrzeugen und 45 Einsatzkräften vor Ort.
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