Rheinfähr-Betrieb vor dem Aus - Bisher keine Unterstützung von Hessen
Die Rheinfähre "Landskrone" ist seit Jahrzehnten eine wichtige Verbindung zwischen dem rheinland-pfälzischen Nierstein und dem hessischen Geinsheim. Jetzt droht die Einstellung des Betriebs. Um das zu verhindern, bitten die Betreiber und Pendler aus der Region, um die Hilfe der Länder. Auch wurde eine Landtags-Petition zur "Rettung der Fähre" auf den Weg gebracht, die bereits von 2.500 Menschen aus Hessen und Rheinland-Pfalz unterschrieben wurde.
Die Kritik: Während die Landesregierung in Rheinland-Pfalz schnell aktiv wurde, wartet man vergebens auf eine Antwort vom hessischen Verkehrsministerium. Laut der Geschäftsführerin des Fährbetriebs, Cornelia Dries, hat Rheinland-Pfalz bereits Geld überwiesen, um den Transfer für diesen Monat weiter zu ermöglichen. Wie lange die Rheinfähre auf diese Weise finanziert werden kann, ist aber noch völlig unklar, zumal aus Hessen bislang keine Hilfe kam.
Finanzielle Not durch Straßensperrungen
Wegen Bauarbeiten kommt es in beiden Ländern zu Straßenvollsperrungen bis mindestens 2024. Die Umleitungen kosten viel Zeit und machen die Fähre für viele Autofahrer quasi unerreichbar. Im Moment werden lediglich 400 Pendler und andere Fährenbenutzer am Tag befördert - normalerweise sind es 1.500 Menschen, so Geschäftsführerin, Cornelia Dries, im FFH-Gespräch. So rentiere sich der Fährbetrieb nicht und sei nicht aufrecht zu erhalten.
Vergebliches Warten auf Hilfen aus Hessen
Obwohl ein Gutachten aus Rheinland-Pfalz ergeben hat, dass Hessen im Falle der Stilllegung rund 60 Prozent des Schadens tragen würde, bleiben Hilfen aus Hessen aus. Der SPD-Landtagsabgeordnete Gerald Kummer hat eine kleine Anfrage an den hessischen Landtag gerichtet und sich per Brief an Staatsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) gewendet. Darin schildert er die derzeitige Situation und erläutert die dringende Notwendigkeit einer Lösung für den Fährbetrieb. Auch die CDU-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Ines Claus, will sich für den Erhalt des Fährbetriebs verwenden.
Petitionen - Druck aus der Bevölkerung
Auf finanzielle Unterstützung der Länder hoffen nicht nur Kummer und Dries. Auch die Bevölkerung übt Druck auf die hessische Landesregierung aus. Im Rahmen der Petition "Rettet die Fähre am Kornsand" konnten bereits 2.500 Unterschriften von Betroffenen gesammelt werden, die sich für den Erhalt der Fähre einsetzen. Die Menschen wollen zur Arbeit, zu Freunden oder haben sogar Tiere auf der anderen Seite zu versorgen. Die Stilllegung der Rheinfähre wäre daher nicht nur im Bezug auf das Freizeitprogramm vieler Anwohner ein großer Verlust.