Dreifachmord in Weitefeld: Tatverdächtiger war wohl verletzt
Dreifachmord in Weitefeld - Tatverdächtiger war wohl verletzt
Der mutmaßliche Dreifachmörder von Weitefeld dürfte bei seiner Flucht verletzt gewesen sein. Die Auswertung der Spuren am Tatort lassen laut den Ermittlern diesen Schluss zu.
"Wie schwer diese Verletzung ist und ob der Tatverdächtige hierdurch in seinen Fluchtbemühungen nachhaltig eingeschränkt ist, kann derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden", hieß es.
Suchaktion an Gründonnerstag
Abgesperrte Straßen, Suchhunde und rund 1.000 Polizisten und Polizistinnen: Rund um Weitefeld im Westerwald hat die Polizei am Gründonnerstag mit einem Großaufgebot nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder einer Familie gesucht, einem 61 Jahre alten Mann aus einem Nachbarort. Einen Durchbruch konnten Polizei und Staatsanwaltschaft nach Ende der Suche am Abend aber nicht vermelden.
"Die heiße Spur fehlt noch"
Im Fokus der ganztägigen Suchaktion standen umliegende Wälder, Felder und weitere Gebiete, wo es Unterschlupfmöglichkeiten gebe, sagte ein Sprecher der Polizei vor Ort. Am Nachmittag durchsuchten zudem Taucher den Elkenrother Weiher. Dort sei aber nichts gefunden worden, das mit dem Fall zu tun habe, sagte der Polizeisprecher. "Die heiße Spur fehlt noch."
Aktenzeichen XY: Hinweis aus Bekanntenkreis des mutmaßlichen Täters
Nach der Fernsehfahndung bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" am Mittwochabend war auch ein Hinweis aus dem Bekanntenkreis eingegangen. Das sagte Stephanie Wossilus vom Landeskriminalamt Bayern am Ende der Sendung. "Dieser, der sich da gemeldet hat, ist der Polizei auch schon bekannt. Aber trotzdem wird man da jetzt noch mal Rücksprache halten."
Aktenzeichen-Zuschauer wollen Verdächtigen gesehen haben
Es habe auch Hinweise gegeben, wo Zuschauerinnen und Zuschauer den 61 Jahre alten Alexander Meisner gesehen haben wollen, berichtete Wossilus. "Bleibt abzuwarten, was da natürlich dran ist." Insgesamt waren laut Polizei 30 Kriminalbeamte am Abend damit beschäftigt, Hinweise zu dem Fall aufzunehmen, wie Moderator Rudi Cerne sagte. Der Mordverdächtige ist seit der Tat vor mehr als einer Woche auf der Flucht.
Fahrzeug vor Wohnhaus durchsucht
Am späten Abend kam es zudem zu einer Untersuchung vor dem Wohnhaus des Mannes. Ein verdächtiges Fahrzeug sei gemeldet und von einer Polizeistreife vor Ort überprüft worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Eine Verbindung zu der Tat habe man jedoch nicht herstellen können.
10.000 Euro Belohnung für Hinweise
Nach der Tötung der dreiköpfigen Familie im Westerwald hat die Staatsanwaltschaft Koblenz eine Belohnung für Hinweise zu dem mutmaßlichen Dreifachmörder ausgesetzt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, gebe es 10.000 Euro, teilte die Behörde mit.
TV-Fahndung sollte neue Hinweise bringen
Im Gespräch mit FFH sagt Polizeisprecher Oliver Jutz am Mittwoch (16.4.), wir hoffen auf neue Hinweise durch die Fernsehfahndung. Allerdings sei man derzeit auch dabei die rund 1000 eingeganen Hinweise zu verfolgen. Dabei habe die Polizei vor Ort vor allem den Nahbereich im Fokus. Je nach Hinweisen könne es zu erneuten Fahndungsmaßnahmen im Westerwald kommen. Natürlich werde auch die europaweite Fahndung weiter vorangetrieben. Der tatverdächtige Alexander Meissner ist Deutsch-Kasache.
Sonderkommission im Einsatz
Um die Ermittlungen zu verstärken, hat die Kriminaldirektion Koblenz eine spezielle Sonderkommission eingerichtet. Diese besteht aus etwa 100 Ermittlerinnen und Ermittlern, die die eingegangenen Hinweise priorisiert abarbeiten. Die Suche konzentriert sich auf mögliche Aufenthaltsorte und Informationen über den Verdächtigen. Bisher sind jedoch weder die genauen Hintergründe der Tat noch ein Motiv bekannt. bewaffnet und gefährlich sein.
Polizei warnt Bevölkerung
Auch über den psychischen Zustand des Gesuchten gibt es keine genauen Informationen. Die Polizei Koblenz warnt die Bevölkerung, vorsichtig zu sein. Bürgerinnen und Bürger sollen sich im Falle einer Sichtung des Verdächtigen sofort über den Notruf an die Polizei wenden und niemals eigenständig an ihn herantreten oder ihn ansprechen. Die Polizei betont, dass sie die Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt. Eine verstärkte Polizeipräsenz soll den Menschen in der Region Sicherheit geben.
Dreifachmord war Blutbad
Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, seien an den Leichen des Ehepaars jeweils sowohl Schuss- als auch Messer- und Stichverletzungen nachgewiesen worden, woran beide laut Obduktion letztlich verblutet seien. Bei dem 16 Jahre alte Sohn sei eine tödliche Schussverletzung festgestellt worden.
Täter möglicherweise noch in der Gegend
Der 61 Jahre alte Tatverdächtige aus einem Nachbarort, der die Familie in der Nacht zum vergangenen Sonntag in einem Einfamilienhaus in Weitefeld im Westerwald getötet haben soll, sei weiter auf der Flucht, es gäbe mittlerweile 500 Hinweise auf seinen Aufenthaltsort, sagt Polizeisprecher Jürgen Fachinger auf FFH-Anfrage. Es handelt sich um den Deutsch-Kasachen Alexander Meisner, der sich möglicherweise noch in der Gegend befindet. Meisner lebte nur ein paar Kilometer von seinen Opfern entfernt.
Polizei fahndet mit Schutzausrüstung und Maschinengewehren
Hochgesichert fahndet die Polizei im Westerwald, mit Maschinenpistolen, Hubschraubern. "Wir sind mit Streifenwagen vor Ort, um den Menschen die Angst zu nehmen," sagt Fachinger. Donnerstagnachmittag suchte die Polizei erneut nach Spuren und Hinweise im Haus des mutmaßlichen Täters in Elkenroth.
Kerzen und stilles Gedenken für die Opfer
Mittwochabend gedachten viele Weitefelder in der Martin-Luther-Kirche im Ort gemeinsam der ermordeten Familie mit Kerzen und stillen Gebeten. Im FFH-Gespräch sagt Pfarrerin Dagmar Köhring, es sei wichtig, dass die Weitefelder jetzt miteinander im Gespräch blieben und sich nicht aus Sorge zurückziehen würden. Hierfür gibt es mehrere Gesprächsangebote in Weitefeld. Sowohl in den Kirchengemeinden als auch in der Grundschule des Ortes, wo alle Bürgerinnen und Bürger hinkommen können.
Was über den Tatverdächtigen bekannt ist
Ein 61-jähriger Mann soll die grauenhafte Tat verübt haben, Alexander Meisner. Vor gut 14 Jahren wurde Meisner bereits wegen versuchten Totschlags zu knapp fünf Jahren Haft verurteilt, sagt uns die Staatsanwaltschaft. Er hatte auf seine damalige Ehefrau eingestochen und so versucht, sie umzubringen. Laut Staatsanwaltschaft ist bislang keine familiäre Verbindung zu den Opfern in Weitefeld erkennbar. Ob Alexander Meisner eine persönliche Verbindung zu der getöteten Familie hatte, ist weiter unklar, sagt die Staatsanwaltschaft.
Fahndung nach Tat in Weitefeld
Die Polizei fahndet mit einem Foto nach dem 61-Jährigen Tatverdächtigen. Über 360 Hinweise seien schon eingegangen, bestätigt die Polizei. Sie würden priorisiert und abgearbeitet. Dabei kann es auch immer wieder zu Durchsuchungsmaßnahmen im Westerwald kommen. Allerdings wird nach Meisner auch europaweit gefahndet.
Vater, Mutter und Sohn getötet
Bei der Gewalttat am Sonntag wurde eine dreiköpfige Familie bestehend aus Vater, Mutter und Sohn getötet. Es handelt sich um einen 47 Jahre alten Mann, eine 44 Jahre alte Frau und einen 16-jährigen Jugendlichen, teilte die Polizei mit. Die Beamten hätten die drei Toten in den frühen Morgenstunden in einem Haus entdeckt.
Mutter wählte noch den Notruf
Um 3.45 Uhr alarmierte die zu diesem Zeitpunkt noch lebende Frau den Notruf. Sie habe völlig aufgelöst ins Telefon geschrien. Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen.
Noch keine Hinweise auf Motiv
Über die Tathintergründe oder ein mögliches Motiv lägen zum jetzigen Stand noch keine belastbaren Informationen vor, so die Polizei. Noch am Sonntag war man davon ausgegangen, dass die Tat einen innerfamiliären Hintergrund hat.
So beschreibt die Polizei den Tatverdächtigen
Die Polizei beschreibt den Tatverdächtigen folgendermaßen:
- männlich
- 1 Meter 74 groß
- braune Haare
- blaugraue Augen
- Narben in Höhe der Augenbrauen, am rechten Oberarm und am linken Unterarm
- Tattoo "Katja" auf dem linken Handrücken in kyrillischer (russischer) Schrift
Wer Hinweise geben kann, die bei der Suche nach dem Tatverdächtigen helfen können, wird gebeten, sich bei der Polizei unter 0261/103-50399 zu melden.
Autos werden kontrolliert
Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wollte, wurde am Sonntag kontrolliert. Es waren Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen zu sehen. Ein direkter Anwohner erzählte, er habe kurz nach 6 Uhr einen Hubschrauber über seiner Straße fliegen sehen.
"Furchtbar und schrecklich"
"Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich", sagte ein 43 Jahre alter Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden.
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