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"Identify Me" - 22 Mordfällen mit unbekannten Frauen als Opfer

Wer sind die 22 toten Frauen? - BKA rollt ungeklärte Mordfälle auf

Das Wiesbadener Bundeskriminalamt startet eine Kampagne zur Identifizierung vonn 22 bilang unbekannten Frauen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Die internationale Fahndung wird in Deutschland von Boxweltmeisterin Regina Halmich und Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein unterstützt.
© BKA

Mit dieser Homepage bittet das BKA um Mithilfe bei der Suche nach der Indentität von 22 unbekannten Frauenleichen

Das Wiesbadener Bundeskriminalamt startet eine Kampagne zur Identifizierung von 22 bislang unbekannten Frauen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Die internationale Fahndung wird in Deutschland von Boxweltmeisterin Regina Halmich und Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein unterstützt.

Sie wurden erschossen, erstickt oder niedergestochen - aber bis heute kennt die Polizei nicht einmal die Namen der Opfer. Deswegen hat das Bundeskriminalamt (BKA) heute gemeinsam mit der niederländischen und der belgischen Polizei die Kampagne "Identify Me" gestartet. Zu 22 Mordfällen mit unbekannten weiblichen Opfern wird nun grenzübergreifend gefahndet - mit prominenter Unterstützung. Sechs Fälle sind aus Deutschland.

Eigene Interpol-Webseite

Für die Kampagne hat Interpol eine eigene Webseite eingerichtet. Dort sind zu allen Fällen Details aus den Kriminal-Akten eingestellt worden, etwa Informationen zur Kleidung oder zum Schmuck der ermordeten Frauen.

Videobotschaften von Halmich und Müller-Hohenstein

Die Kampagne wird auf den Social-Media-Kanälen der beteiligten Polizeien ausgespielt. Das BKA wird dabei von Boxweltmeisterin Regina Halmich und TV-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein unterstützt. Sie richten sich mit einem Videoappell direkt an die Zuschauerinnen und Zuschauer, um sie zu motivieren, die ermordeten Frauen zu identifizieren. Auch in den Niederlanden und Belgien werben prominente Unterstützerinnen für die Kampagne.

"Ihnen wurde alles genommen"

Box-Weltmeisterin Regina Halmich zu der Kampagne: "Sie wurden ermordet. Alles wurde ihnen genommen: ihr Leben, ihre Würde und ihr Name. Wir wissen nicht, wer sie sind. Aber sie lebten, liebten und hofften - wie wir. Ich will diesen namenlosen Frauen meine starke Stimme geben. Helfen wir, sie zu erkennen und sie nachhause zu bringen. Und ihre Peiniger zu finden."  "All diese Frauen teilen dasselbe grausame Schicksal", sagt Katrin Müller-Hohenstein: "Ich hoffe, dass wir viele Menschen dazu motivieren können, sich die Bilder anzuschauen und möglicherweise den entscheidenden Hinweis zu geben", sagt Müller-Hohenstein.

"XY ungelöst" zeigt alle Fälle

Neben der Fahndung über das Internet wird auch via Fernsehen gefahndet: Alle deutschen Fälle aus dem Fahndungsaufruf werden in den kommenden Monaten in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" vorgestellt. Unterstützt wird das Bundeskriminalamt zudem von der Opferschutzorganisation "Weisser Ring", um die Kampagne einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Wer sind die Opfer? 

Ein verkohlter Leichnam einer jungen Frau, gefunden im nordrhein-westfälischen Altena. Ein Mädchen, getötet und im Wald in der niederländischen Provinz Brabant zurückgelassen. Eine junge Frau im Albertkanal in Belgien, nackt und mit Messerstichen getötet. Das sind nur einige Beispiele aus Fahndung "Identify Me". "Viele Opfer wurden mit einem hohen Maß an Gewalt umgebracht. Von manchen Opfern wissen wir, dass sie in der Zeit vor ihrem Tod misshandelt oder ausgehungert wurden", sagen Carina van Leeuwen und Martin de Wit von der niederländischen Polizei, die die Kampagne initiiert haben.

"Es muss Verwandte, Freunde geben"

Dass die ermordeten Frauen bis heute nicht identifiziert werden konnten, liegt möglicherweise daran, dass sie aus anderen Ländern stammen, etwa aus Regionen Osteuropas, aus Asien oder Afrika. Eventuell wurden sie absichtlich anderenorts zurückgelassen, um die Ermittlungen der Polizei zu erschweren. "Es muss Verwandte, Freunde oder Bekannte geben, die die Opfer, meist junge Frauen oder Mädchen, vermissen. Wir hoffen, diese Menschen mit unserer Kampagne zu erreichen", sagen Van Leeuwen und De Wit. Sie weisen darauf hin, dass mögliche Hinterbliebene sich bei Interpol melden können, um über DNA-Analysen Verwandtschaftsbeziehungen festzustellen. "Alle können dabei mithelfen, indem sie unsere Kampagne unterstützen."

Wo kann ich Hinweise geben?

Zeuginnen und Zeugen können ihre Hinweise auf der Internetseite des BKA abgeben oder sich bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle melden. Auf der Homepage gibt es auch Links zu Videos über die sechs Fälle aus Deutschland.

 

 

Peter Hartmann

Leiter Studio Wiesbaden
Peter Hartmann

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