Behörden-Service-Nummer - Wiesbadener Rathaus führt die "115" ein
Wiesbaden führt die Behörden-Telefonnummer 115 ein. Der Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung und Gesundheit ist den Empfehlungen des Magistrats gefolgt und hat die Einführung jetzt beschlossen
Zudem soll auch die veraltete elektronische Aktenführung (eAkte) durch ein neues System ersetzt werden. „Hierbei handelt es sich um zwei wichtige Projekte, die zu mehr Serviceorientierung, einer bürgerfreundlichen digitalen Verwaltung und perspektivisch auch zu einer Senkung der Kosten beitragen“, erläutert Christiane Hinninger, die zuständige Dezernentin für Digitales.
Neue Akten-Software für 2,5 Millionen Euro
Mit der Einführung einer neuen digitalen eAkte solle die seit zehn Jahre existierende Lösung abgelöst werden, sie werde "technologischen und funktionalen Anforderungen" nicht mehr gerecht, heißt es aus dem Rathaus. Geplant ist, die Software in mindestens 14 Fachbereichen der Landeshauptstadt Wiesbaden sukzessive einzuführen. Nach der Beschaffung und Implementierung, für die in den nächsten drei Jahren rund 2,5 Millionen Euro anfallen werden ab dem Jahr 2026 rund 125.000 Euro jährlich eingespart.
Ohne Papier flexibler arbeiten
Die Bearbeitung von Behörden-Akten soll dadurch unabhängig von papierbasierten Akten werden und flexibles, ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen. Ortstermine können zukünftig dann mit digitalen Endgeräten und eAkten erfolgen, ohne dass Verwaltungsmitarbeitende Papierakten zu den Bürgern tragen müssen. Die Einführung der neuen eAkte soll zudem die Daten- und Informationssicherheit verbessern.
Kurzer Draht zur Verwaltung: 115
Der Beitritt zur Behördennummer 115 erfolgt gemeinsam mit dem Dezernat des Oberbürgermeisters und soll die Telefonzentrale des Rathauses zu einem Servicecenter weiterentwickeln. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sagt: „Mit der Behördennummer 115 verbessern wir den Bürgerservice der Stadt weiter. Es ist uns wichtig, dass die Zugänge zur Stadtverwaltung und ihrer Dienstleistungen möglichst einfach sind. Die 115 wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“
Schnelle Antwort zu allen Bürgerfragen
Ziel der Einführung ist es, dass die Servicezeiten für die Bürgerinnen und Bürger verlängert und die Antwortzeiten deutlich beschleunigt werden. Erfahrungen aus dem 115-Verbund zeigen, dass bis zu 65 Prozent aller Anrufe beim ersten Kontakt beantwortet werden können. Alle anderen Anrufe sollen nach Möglichkeit innerhalb von 24 Stunden während der Servicezeiten eine Rückmeldung, je nach Wunsch per E-Mail, Fax oder Rückruf erhalten.
Bürger braucht nur noch eine Telefonnummer
Der Beitritt zum 115-Verbund ist wichtig für Bürgerinnen und Bürger, die sich zukünftig den Weg in die Amtsstube sparen möchten, sagt die Stadt. Auch wer noch nicht digital affin ist, könne sich zukünftig die 115 als einzige Nummer merken. Hier erfahre man, wie man Amtsgeschäfte einfach, schnell und effizient erledigt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die Projektkosten zum Aufbau der 115 in der Landeshauptstadt betragen in den Jahren 2023 und 2024 rund 420.000 Euro, die Folgekosten liegen bei rund 100.000 Euro im Jahr.