"Cannabis Clubs" sind bereit - Legalisierung soll 2024 kommen
Die Sommerpause des Bundestags ist vorbei. Jetzt gilt es, die aufgeschobenen Themen wieder anzugehen - unter anderem auch die umstrittene Cannabis-Legalisierung. Mittlerweile wurden schon zahlreiche "Cannabis Social Clubs" in der Region gegründet.
In den Social Clubs soll der Anbau und der Verkauf der Droge in Zukunft erlaubt sein. Daher sehen viele Gründer jetzt ihre Chance und versuchen mit auf den Zug aufzuspringen. Die Gründe dafür sind vielseitig - neben wirtschaftlichen Aspekten sind vielen Clubs auch der Kampf gegen die Kriminalität oder aber auch die Prävention und der Jugendschutz wichtig.
Mitgliederzahlen steigen
Das Interesse an Anbau und Erwerb von Cannabis steigt dabei stetig. Der Social Club in Wiesbaden zählt alleine jetzt schon über 400 Mitglieder und wurde dabei erst im Juli gegründet. Aber auch in Kassel, Gießen, Mörfelden-Walldorf, im Rheingau und an der Bergstraße gibt es schon entsprechende Vereine, mit teilweise über 100 Mitgliedern. Das Spektrum der Interessenten ist vielfältig - neben Szene-Urgesteinen sind auch Ärzte, Anwälte, Bänker oder sogar Rentner mit im Boot. Viele von ihnen seien älter als 40 Jahre. Im Falle der Entkriminalisierung rechnet man auch mit noch deutlich mehr Unterstützern.
Städte müssen Modell-Region sein
Voraussetzung für den legalen Anbau ist allerdings, dass die entsprechende Stadt vom Land zu einer Modell-Region ernannt wird. Neben Frankfurt und Offenbach hat sich darum auch Wiesbaden beworben. Welche Städte am Ende aber wirklich die entsprechende Erlaubnis erhalten, steht noch nicht fest.
Legalisierung soll nur abgespeckt erfolgen
Der Bundestag muss das Vorhaben aber erst einmal beschließen, auch der Bundesrat muss sich noch formal damit befassen. Ein vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Für Volljährige ab 18 Jahre soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Pflanzen angebaut werden dürfen.
Pro Monat höchstens 50 Gramm
In Cannabis-Clubs sollen Vereinsmitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen - pro Monat höchstens 50 Gramm pro Mitglied. Bei 18- bis 21-Jährigen sollen es bis zu 30 Gramm im Monat mit einem maximalen Gehalt von zehn Prozent an Tetrahydrocannabinol (THC) sein dürfen, das ist der Stoff mit der Rauschwirkung. Ziel ist ein Inkrafttreten Anfang 2024. Die Union lehnt die Legalisierung ab.
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