Hessische Apotheker in Sorge: Husten- und Fiebersäfte weiter knapp
Hessische Apotheker in Sorge - Husten- und Fiebersäfte weiter knapp
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht eine stabilere Versorgung mit Kinderarzneimitteln in diesem Herbst und Winter. Der hessische Apothekerverband ist dagegen in Sorge, dass es erneut zu wenig Medikamente geben wird.
Dank Produktionssteigerungen der Hersteller sei man nun deutlich besser aufgestellt als im Vorjahr, so Lauterbach nach einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Apotheken, Ärzten und Pharmabranche in Berlin. Wenn die kommende Infektwelle nicht viel stärker als üblich sei, werde man aus seiner Sicht dem Problem Herr werden können. "Das schaffen wir nur, wenn Vernunft das Gebot der Stunde ist." Und das bedeute: "Bitte keine Hamsterkäufe." Im vergangenen Winter waren nach einer Infektwelle Lieferprobleme etwa bei Fieber- und Hustensäften für Kinder eskaliert.
Fieber- und Hustensäfte in geringen Mengen auf Lager
Der Vorsitzende des hessischen Apothekerverbandes, Holger Seyfarth, bestätigte im Gespräch mit HIT RADIO FFH: Die 1.400 hessischen Apotheken verfügten über geringe Mengen Fieber- und Hustensäfte. Sollte aber die erste Infektionswelle kommen, seien die Lager schnell leer, auch die der Großhändler. Bei rund 500 Medikamenten herrschte immer noch Notstand.
Tabletten statt Tropfen
Um den Nachschub von Medikamenten abzusichern, war im Juli ein Anti-Engpass-Gesetz in Kraft getreten. Im Blick stehen nun aber vor allem kurzfristiger wirkende Vorkehrungen. Wie es nach dem Gespräch hieß, sollen Apotheken unter anderem die Darreichungsform leichter austauschen können, etwa von Tropfen zu Tabletten, ohne dass Rücksprache mit dem Arzt oder ein neues Rezept nötig sind. Im Ministerium soll zur Beobachtung und schnelleren Reaktion für den Herbst und Winter ein wöchentlich tagender Steuerungskreis eingerichtet werden.