Hochheimer Winzer in Sorge - Gleichstromtrasse quer durch Weinberge?
Hochheimer Winzer in Sorge - Gleichstromtrasse quer durch Weinberge?
Winzer in Hochheim schlagen Alarm: Eine geplante Stromtrasse, die Windstrom von der Küste bis nach Süddeutschland bringen soll, könnte Weinbergslagen von Weltruf teils dauerhaft zerstören.
"Die Trasse soll zwar unterirdisch verlaufen, aber tief wurzelnde Pflanzen wie Weinreben dürfen nicht mehr darauf wachsen", sagt der Winzer Gunter Künstler, Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) im Gspräch mit FFH. Die Trasse solle 40 Meter breit sein. "Manche Kollegen müssten dichtmachen", ergänzt der Winzer. Zudem zerschneide man die besten Weinlagen, die "Filetstücke" von Hochheim, die dann teils gar nicht mehr nutzbar seien.
Trasse entlang der Autobahnen
Künstler sagt, es gibt Alternativ-Trassen neben den Autobahnen 3 und 67 und teils neben einer Ethylen-Pipeline. Das wäre ein geringerer Eingriff in die Landschaft und die Weinlagen. Allerdings habe eine Künstliche Intelligenz die Trassen geplant - daher seien Weinberge gar nicht berücksichtig.
Planung noch nicht abgeschlossen
Der Netzbetreiber Amprion plant einen Energiekorridor von Niedersachsen nach Hessen mit vier Vorhaben mit je drei Gleichstrom-Erdkabeln. Erste Inbetriebnahmen seien von 2033 an vorgesehen.Das rund vierjährige Planfeststellungsverfahren beginne erst jetzt, noch sei innerhalb einer 250 Meter breiten "Vorschlagstrasse" nichts festgezurrt.
Winzer machen mobil
Trotzdem: Die Winzer machen mobil, haben jetzt überall in den Weinbergen Plakate aufgestellt: "Hochheim hat Angst". Auch alle Lokalpolitiker und die Landesregierung stünden hinter ihnen, sagte uns Winzer Künstler. Er hofft auch auf viel Unterstützung dürch die Bürger. Es gibt eine Petition, die bereits mehrere tausend Bürger unterschrieben hätten.
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