Tierseuche in Wiesbaden - Blauzungenkrankheit erreicht Wiesbaden
Die Blauzungenkrankheit (BTV) ist nun auch in Wiesbaden angekommen. Der Erreger BTV 3 wurde bei einem Schaf im westlichen Stadtgebiet, nahe der Grenze zum Rheingau-Taunus-Kreis, nachgewiesen.
Das berichtet das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz.
Wiederkäuer betroffen
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie betrifft Wiederkäuer wie Rinder, Schafe, Ziegen und Kameliden. Das Virus wird durch infizierte Stechmücken, sogenannte Gnitzen, übertragen. Die Krankheit führt unter anderem zu schmerzhaften Entzündungen an Haut und Schleimhäuten. Gelegentlich färbt sich die Zunge von Schafen blau.
Kaum Änderungen für Tierhalter
Für die Halter von Wiederkäuern gibt es durch den aktuellen Ausbruch keine großen Änderungen, sagt das Amt. Schon seit dem 5. Juli 2024 hat Hessen den Freiheitsstatus bezüglich der Blauzungenkrankheit verloren, als der Erreger im Vogelsbergkreis nachgewiesen wurde. Seither bestehen bereits Beschränkungen für den Transport von Wiederkäuern.
Keine Gefahr für Menschen
Der Erreger ist für Menschen ungefährlich. Fleisch und Milch von infizierten Tieren können bedenkenlos verzehrt werden.
Schutzmaßnahmen
Da das Virus nicht direkt von Tier zu Tier übertragen wird, sondern durch Gnitzen, sind Insektenschutz und Impfungen die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung. Hessen erlaubt seit Juni 2024 die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit.
Impfungen und Zuschüsse
Für die Impfung von Wiederkäuern bietet Hessen zusammen mit der Hessischen Tierseuchenkasse Zuschüsse an. Schafhalter erhalten zwei Euro pro Impfdosis, Rinderhalter drei Euro pro Impfdosis. Zur vollen Immunisierung benötigen Rinder zwei Dosen im Abstand von drei Wochen, während eine Impfung für Schafe und Ziegen ausreichend ist. Der Schutz tritt nach drei Wochen ein.