Lärmschutz im Fokus - Wiesbaden bremst den Verkehr aus
Seit heute werden in Wiesbaden auf den Hauptverkehrsachsen im historischen Fünfeck und rund ums Kureck die Höchstgeschwindigkeiten auf 40 bzw. 30 Stundenkilometer herabgesetzt. Diese Maßnahme ist Teil des Lärmaktionsplans Hessen und soll die Bevölkerung von Verkehrslärm und Luftverschmutzung entlasten.
Wiesbadens grüner Umweltdezernent Andreas Kowol hat am Sedanplatz ein erstes Schild symbolisch enthüllt - insgesamt werden 180 neue Schilder aufgestellt.
Positive Effekte für Anwohner
Über 17.000 direkte Anwohner profitieren von der Maßnahme, sowie tausende weitere aus angrenzenden Bereichen. so Kowol. Ein konkretes Beispiel ist die Seerobenstraße mit 744 Einwohnern, die nun ebenfalls positive Veränderungen erwarten können. Dennoch verfolgt Wiesbaden einen differenzierten Ansatz im Vergleich zu anderen Städten, um unerwünschte Ausweichverkehre zu vermeiden.
Unterschiedliche Geschwindigkeitszonen
Auf den großen Hauptachsen wie dem 1. Ring, der Rheinstraße oder der Wilhelmstraße wird Tempo 40 eingeführt. Diese Geschwindigkeitsregelung basiert laut Umweltdezernent Kowol auf der positiven Erfahrung aus Frankfurt. Dort gilt seit 2021 Tempo 40 auf allen Hauptverkehrsstraßen innerhalb des Anlagenrings. Auf anderen Straßen innerhalb der Innenstadt wird die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde gesenkt.
Nur 24 Sekunden länger unterwegs
Die Maßnahme zielt auch auf eine höhere Verkehrssicherheit ab, besonders in unfallgefährdeten Straßenabschnitten. Kowol unterstrich, dass in Bereichen mit vielen Familien die Temporeduzierung das Unfallrisiko senke. Trotz gesenkter Geschwindigkeiten ergäben sich nur minimale Verlängerungen der Fahrtzeiten. Beispielsweise verlängere sich die Strecke von der Schiersteiner Straße zum Parkhaus Luisenforum um lediglich 24 Sekunden.
Zukunftsausblick
Zukünftig werden weitere Lärmberechnungen in verschiedenen Vororten Wiesbadens durchgeführt. Es gibt bereits zahlreiche Anfragen aus der Bevölkerung und Ortsbeiräten, die ähnliche Maßnahmen zur Entlastung an stark befahrenen Straßen fordern, sagt Kiwol. Ziel sei es, den Lärmschutz und die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern.