Hessen will Fußfessel für Frauenschläger: Erneute Initiative
Erneute Initiative - Hessen will Fußfessel für Frauenschläger
Zum Einsatz elektronischer Fußfesseln im Kampf gegen häusliche Gewalt hat Hessen eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht.
"Immer wieder stellen die Strafverfolgungsbehörden bei ihren Ermittlungen zu Tötungsdelikten im Partnerschaftskontext fest, dass Annäherungs- und Kontaktverbote bestanden, diese jedoch - auch wiederholt - missachtet werden", erklärte Justizminister Christian Heinz (CDU). "Wir finden, das muss sich ändern."
Besuch bei Betroffenen
Der Minister besuchte bei einer "Rechtsstaat-Tour" die Opferinitiative Weisser Ring in Eschborn und einen "Runden Tisch gegen häusliche Gewalt" im Amtsgericht Wetzlar.
Gewaltschutzgesetz soll geändert werden
Die Bundesratsinitiative sieht unter anderem vor, die elektronische Fußfessel durch eine Änderung des Gewaltschutzgesetzes im Bundesgesetz zu verankern, wie Heinz erläuterte.
"Momentan gibt es lediglich nach den Polizeigesetzen der Länder die Möglichkeit, dass Betroffene von häuslicher Gewalt durch die elektronische Fußfessel bei den Tätern nur kurzfristig und vorübergehend geschützt werden, eben bis gerichtliche Maßnahmen greifen."
Heinz verweist auf das Beispiel Spanien
Das Beispiel Spanien zeige, dass die elektronische Fußfessel bei gewaltbereiten (Ex-)Partnern ein wirksames Mittel sei, bekräftigte Heinz. Dort würden strafrechtliche Sanktionen und Distanzanordnungen in Echtzeit elektronisch überwacht.
"Seitdem die elektronische Fußfessel so in Spanien eingeführt wurde, gab es bei den Frauen, die damit geschützt wurden, keine Tötungen mehr."
Tausende Fälle von häuslicher Gewalt
Im Jahr 2023 waren nach früheren Angaben des Landeskriminalamtes 19 Frauen in Hessen von ehemaligen oder aktuellen Partnern getötet worden. Die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt stieg 2023 laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Vergleich zum Vorjahr um rund 500 auf 12.000.
Hessen ist schon einmal abgeblitzt
Die einzig richtige Antwort auf Frauenschläger seien Fußfesseln, hatte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) in seiner Regierungserklärung im Januar betont. Eine hessische Initiative bei der Justizministerkonferenz im Frühjahr 2023 zum Einsatz elektronischer Fußfesseln im Kampf gegen häusliche Gewalt hatte der Bund nicht aufgegriffen.
Alles was ihr für euren Tag wissen müsst:
Die Nachrichten des Tages schnell und kompakt jeden Morgen direkt von unserem Newsdesk auf euer Smartphone. Abonniert jetzt unseren WhatsApp-Channel – natürlich kostenlos.