Totschlagsprozess Landgericht - Urteil nach Messerattacke in Bingen
Am heutigen Mittwoch (05.09) wird das Urteil im Fall einer tödlichen Messerattacke in Bingen-Büdesheim erwartet. Der Angeklagte, ein 32-jähriger Mann, steht vor dem Landgericht Mainz. Die Vorwürfe gegen ihn lauten auf Totschlag, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung. Der Vorfall ereignete sich im Oktober des letzten Jahres.
Streit eskalierte tödlich
Der Streit begann mit einem Konflikt zwischen dem angeklagten Syrer und einem Nachbarn. Dieser Nachbar soll ihn gemaßregelt haben. Am Tattag befand sich der Nachbar zusammen mit zwei Bekannten auf dem Heimweg. Die drei Männer fuhren mit einem Pritschenwagen, als sie den Angeklagten erkannten. Ein 26-Jähriger stellte den Angeklagten zur Rede, woraufhin dieser mit einem Messer zugestochen haben soll, insgesamt 17 mal, so die Anklage.
Flucht und weiterer Angriff
Ein weiterer Mann erlitt ebenfalls schwere Verletzungen durch Messerstiche. Es gelang ihm jedoch, in den Wagen zu springen und mit dem Fahrer zunächst zu entkommen. Sie fuhren in einen Hof, wo der Angeklagte erneut auftauchte. Er griff mit einer Mistgabel an, bis einem Nachbarn gelang, ihm das Messer abzunehmen.
Prozess und Strafanträge
Der Prozess begann Anfang Juni. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Gefängnisstrafe von 13 Jahren und vier Monaten. Der Verteidiger plädierte für eine Haftstrafe von acht Jahren und vier Monaten. Er sagte, sein Mandant habe aus Angst vor den Nachbarn gehandelt.