Vergleich von Wohnnebenkosten - Fulda schneidet besonders gut ab
Wie teuer die Nebenkosten für eine Wohnung sind, hängt in Hessen offensichtlich auch von der Wahl des Wohnortes ab. Besonders günstig sind die Nebenkosten in Fulda, besonders teuer in Darmstadt. Das hat der Bund der Steuerzahler errechnet.
Wer in Hessen wie viel Nebenkosten für die Wohnung zahlt, das ist seht ihr hier.
1200 Euro jährlich zwischen hoher und niedriger Belastung
Der Bund der Steuerzahler Hessen hat zwölf größere hessische Städte unter die Lupe genommen und dabei die Nebenkosten für Wasser, Abfall und Grundsteuer verglichen (+Rundfunkbeitrag). Das Ergebnis: Über 1.200 Euro liegen zwischen der niedrigsten und höchsten Belastung. Der Bund der Steuerzahler sagt: Hier entscheidet die Politik durch Gebühren mit, wie teuer oder günstig das Leben ist.
Fulda am günstigen, Darmstadt besonders teuer
Die geringste Belastung müssen die Bürgerinnen und Bürger mit 1.418 Euro in Fulda tragen, dort sind Trinkwasser und Grundsteuer am günstigsten in Hessen. Mit über 2.641 Euro müssen die Darmstädterinnen und Darmstädter deutlich tiefer in die Tasche greifen, obwohl Darmstadt nur bei den Gebühren für Niederschlagswasser die rote Laterne innehat. Hohe Unterschiede gibt es auch bei der Grundsteuer. So liegen zwischen Fulda (352 Euro) und Offenbach (1.351 Euro) ziemlich genau 1.000 Euro. Hier warnt der Bund der Steuerzahler die hessischen Kommunen, die Neuordnung der Grundsteuer in 2025 nicht zu einer Gebührenerhöhung zu nutzen.
Steuerzahlerbund vergleicht 3-Personen-Haushalte
Für sein Ranking hat der BdSt Hessen die Belastung durch sechs verschiedene Wohnnebenkosten für einen Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit 120 m² Wohnfläche und 300 m² Grundstück ermittelt: Die Wasserentgelte, die Abfall-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren, die Grundsteuer sowie der Rundfunkbeitrag – letzterer ist zwar bundesweit einheitlich, stellt aber einen zusätzlichen Kostenfaktor für nahezu jeden dar und wurde deshalb in die Liste aufgenommen.
Offenbach hat besonders hohe Grundsteuer
Während die Differenz zwischen der höchsten und niedrigsten Belastung beim Niederschlagswasser gerade einmal 100 Euro und beim Schmutzwasser 200 Euro pro Jahr ausmacht, gibt es bei der Grundsteuer große Kontraste: So liegen zwischen Fulda (352 Euro) und Offenbach (1.351 Euro) ziemlich genau 1.000 Euro. Verantwortlich dafür sind weniger die Grundsteuermessbeträge, obwohl Offenbach dabei mit 151 Euro um 50 Prozent höher liegt als Fulda mit knapp 104 Euro. Richtig teurer wird es erst durch den darauf anzuwendenden Hebesatz, der in Offenbach mit 895 Prozent mehr als das 2,5-fache von Fulda (340 Prozent) beträgt.
"Grundsteuerlast nicht erhöhen"
„Gerade an den großen Unterschieden bei der Grundsteuerlast lässt sich ablesen, welchen Einfluss die Politik auf die Wohn- und damit die Lebenshaltungskosten hat. Durch eine maßvolle Belastung kann sie die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger in Grenzen halten oder aber umgekehrt auch steigende Wohnkosten noch weiter anfeuern“, so Kilp.
Grundsteuerreform soll aufkommensneutral sein
Dies habe gerade durch die Anfang 2025 greifende neue Grundsteuer besondere Aktualität. Bis Ende 2024 müssen die Kommunalparlamente die neuen Hebesätze festlegen. Hier soll Aufkommensneutralität gelten. Das heißt nicht, dass keiner mehr zahlen muss, aber unter dem Strich soll eine Stadt oder Gemeinde mit der neuen Grundsteuer nicht mehr einnehmen, wie vorher.