Wiesbadener Hoteliers in Sorge - Rekord-Kurtaxe drückt Übernachtungszahlen
Seit gut einem Jahr erhebt Wiesbaden eine Kurtaxe von 5 Euro pro Nacht und Gast, die höchste in Deutschland. Die Stadt hat sich bislang nicht zu den Einnahmen geäußert. Zahlen würden erst im Juni erwartet, hieß es auf FFH-Anfrage. Bürgermeisterin Christiane Hinninger lehnt derzeit ein Interview dazu ab.
Auswirkungen auf die Hotellerie
Sascha Wagner, Chef des Intercity-Hotels, berichtet von rückläufigen Übernachtungszahlen im ersten Quartal und verringerter Nachfrage im zweiten Halbjahr. Die Konkurrenz durch umliegende Städte wie Frankfurt und Mainz, wo die Abgabe niedriger ist oder gar nicht existiert, beeinflusse den Gesamtpreis und damit die Entscheidung der Gäste.
Herausforderungen bei Veranstaltungen
Die hohen Kosten der Kurtaxe in Wiesbaden wirkten sich auch auf die Entscheidung von Veranstaltern aus, Kongresse oder Tagungen in der Stadt abzuhalten. Bei einem Preisvergleich zögen manche Veranstalter Mainz oder andere Städte vor, da dort keine oder geringere Abgaben fällig sind. Andere würden von den Wiesbadener Hoteliers deswegen Preisnachlässe einfordern.
Fehlende Gegenwerte für die Kurtaxe
Im FFH-Interview deutet Wagner darauf hin, dass es für Gäste kaum spürbare Vorteile für die Bezahlung der Kurtaxe gibt. Besonders Geschäftsreisende, die die Stadt besuchen, würden kaum einen Nutzen in den aktuellen Angeboten (etwa Rabatte bei Museen) sehen. Wagner schlägt vor, zusätzliche Leistungen wie ÖPNV-Tickets anzubieten, um den Gästen einen echten Mehrwert zu bieten.
Zukünftige Entwicklung der Kurtaxe
Wagner geht davon aus, dass andere Städte nachziehen könnten und ähnliche Abgaben einführen. Er hofft jedoch, dass Wiesbaden seine Gebühr nicht weiter erhöht. Wichtig sei, dass die Stadt in Zukunft die Hoteliers bei der Entscheidung über solche Abgaben einbezieht und besser zusammenarbeitet.

