Mainz: Haftstrafen nach Baby-Missbrauch im Kreis Mainz-Bingen
Baby monatelang missbraucht - Mutter und Bekannter in Mainz verurteilt
Im Prozess um den sexuellen Missbrauch eines Babys in Mainz hat das Landgericht Haftstrafen verhängt. Die 24-jährige Mutter des Säuglings sei zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, sagte eine Gerichtssprecherin. Ein mit den Eltern des Kindes befreundeter 34-Jähriger muss sechs Jahre ins Gefängnis. Für den Mann wurde vom Gericht außerdem Sicherheitsverwahrung angeordnet.
Der ebenfalls wegen sexuellen Missbrauchs seines Kindes angeklagte Vater wurde freigesprochen. Der Prozess hatte kurz vor Weihnachten begonnen und war nicht-öffentlich.
Missbrauch in Wohnungen in Zornheim und Bingen
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 34-Jährigen vorgeworfen, das im September 2021 geborene Baby zwischen Januar und Dezember 2022 mehrfach missbraucht zu haben. Teilweise sollen die Eltern beteiligt gewesen sein. Tatort sollen jeweils die Wohnungen des Paares gewesen sein; zunächst im rheinhessischen Zornheim, später in Bingen.
Prozess ausgeweitet
Zunächst war dieser Prozess nur gegen den 34 Jahre alten Mann geplant. Erst kurz vor dem ersten Verhandlungstag wurde das Verfahren dann mit dem gegen die Eltern verbunden. Diese sind nach eigenen Angaben noch verheiratet, leben aber in Trennung. Sowohl die Eltern als auch der 34-Jährige sind deutsche Staatsbürger.
Mutter soll auch Kinderpornos erstellt haben
Die Mutter und der 34 Jahre alte Mann wurden laut Landgericht wegen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung und Beschaffung von kinderpornographischen Inhalten verurteilt. Warum der Vater des Kindes freigesprochen wurde und ob die Urteile rechtskräftig sind, sagte die Gerichtssprecherin nicht.

