Es ist Holunderblütenzeit - Sirup selbst machen: So geht's
Es ist Mai, die Temperaturen steigen und das heißt auch: Es ist die Zeit der Holunderblüte. Überall kann man jetzt die blühenden Sträucher entdecken. Die schönen Blüten sehen aber nicht nur gut aus, sondern lassen sich auch super in der Küche weiterverarbeiten. Das bekannteste und beliebteste Rezept ist wohl der Holunderblütensirup, den ihr ganz einfach selbst herstellen könnt. Wir zeigen euch, wie das geht und worauf ihr bei der Ernte der Blüten achten müsst.
Vorsicht, Giftig!
Der Holunder ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Moschuskrautgewächse. Weltweit gibt es über 40 Arten, in Deutschland sind drei heimisch. Der rote Holunder, der Zwergholunder und der bekannteste schwarze Holunder, der für den Holunderblütensirup oder verschiedene Gelees verwendet wird.
Namensgebend sind für diesen die kleinen schwarzen Beeren, die im Spätsommer aus den bestäubten Blüten werden. Aber Vorsicht: Alle drei Holunderarten sind giftig. Der Zwergholunder ist am giftigsten und er wird nur bis zu 1,5 Metern hoch. Ihn solltet ihr gar nicht essen. Den roten Holunder solltet ihr vor der Weiterverarbeitung kochen und auch die Kerne auf keinen Fall mitessen.
Aber auch beim schwarzen Holunder müsst ihr aufpassen, dass ihr ihn bei der Ernte nicht verletzt. Das Gift steckt nämlich in der Rinde, den Blättern und den Samen. Wenn die Pflanze verletzt wird, wird das Gift gasförmig freigesetzt und kann zu Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall führen.
Auch die Beeren sollten vor der Weiterverarbeitung gekocht werden, da die Schadstoffe durch die Hitze unschädlich gemacht werden.
Gesunde Blüten
Die Blüten hingegen sind sogar gesund und enthalten ätherische Öle. Bei der Ernte solltet ihr diese also nicht abreißen, sondern behutsam mit einer Gartenschere oder einem Messer abschneiden. Danach legt ihr sie am besten locker in einen Korb.
Eine Plastiktüte solltet ihr zur Aufbewahrung nicht verwenden, dadurch gehen die Blüten schnell kaputt. Außerdem solltet ihr darauf achten, nur Blüten zu pflücken, die nicht in unmittelbarer Nähe von Straßen wachsen. Dort ist die Schadstoffbelastung nämlich besonders hoch.
Holunderblüten vorsichtig säubern
Habt ihr nun genug Dolden gesammelt, könnt ihr auch schon mit der Zubereitung des Sirups beginnen. Dazu reinigt ihr am besten die Blüten erst einmal von Ungeziefer und Käfern. Durch Schütteln könnt ihr diese loswerden, jedoch geht so auch viel von dem aromatischen Blütenstaub verloren.
Ein Tipp ist, die Blüten eine Stunde lang auf ein weißes Tuch zu legen. So flüchten die Insekten auch vom Holunder. Zur Not könnt ihr die Dolden auch in kaltem Wasser schwenken, komplett waschen sollte man sie aber nicht, so geht nur noch mehr Aroma verloren.
Rezept Holunderblütensirup
Für einen Liter Sirup benötigt ihr eine Zitrone, ein Kilogramm Zucker, einen Liter Wasser und 25 Holunderblüten-Dolden. Wenn die Blüten gesäubert sind, kocht ihr zuerst das Wasser mit dem Zucker auf.
Die Zitrone schneidet ihr mit der Schale in dünne Scheiben und schichtet sie zusammen mit den Holunderblüten in einem Topf, am Boden auf. Jetzt gießt ihr das warme Zuckerwasser in den Topf mit der Zitrone und den Blüten. Das Wasser sollte aber nicht mehr ganz heiß sein, weil sonst die Blüten kaputt gehen.
Jetzt heißt es erst mal „Deckel drauf und abwarten“. Drei Tage lang solltet ihr das Gefäß möglichst dicht verschließen und im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Wenn die Zeit um ist, gießt ihr den Sirup noch einmal durch ein feines Sieb und lasst ihn kurz aufkochen. Jetzt ist er fertig und ihr könnt ihn in Flaschen abfüllen.
Besonders gut schmeckt der Sirup mit Sprudelwasser oder an einem warmen Sommerabend in einem Hugo. Lasst es euch schmecken!