Das große Kerb-Lexikon - Alles rund um Kerbe und Kirmes in Hessen
Es ist Kerb-Saison in Hessen! Weil in diesen Wochen überall in Hessen Volksfeste, Kirmes, Kerwe bzw. Kerbe stattfinden, ist am Montag großer Kerbtag bei FFH. Und was wäre eine Kerb ohne Kerbburschen? Was genau sind Kerbburschen eigentlich? Mit unserem großen Kerb-Lexikon machen wir euch fit für die nächste Kerb.
Die Rüsselsheimer Kerb, die Dietesheimer Kerb, die Rohremer Kerb, die Beerfurther Kerb, die Kässeler Kirb, die Traaser Kerb... Es ist die Zeit der Volksfeste in Hessen. Oder wie sie andere nennen: Kirmes, Kerbe bzw. Kerwe! Deshalb dreht sich am Montag alles um das schönste Volksfest in vielen hessischen Orten.
Wir erklären euch, was Kerbburschen bzw. Kerbeburschen sind und was eine Kerb sonst noch so ausmacht - im großen Kerb-Lexikon.
Das große Kerb-Lexikon
Damit ihr vor der nächsten Kerb auch ungefragt mitreden könnt, haben wir ein Lexikon der wichtigsten Kerbbegriffe für euch zusammengestellt.
A wie Aufbau: Das ist die oberste Priorität des zuständigen Kerbvereins - Zelt, Bierbänke, Bar und Speisetheke sollten stets am Vortag, spätestens bis zum Mittag aufgebaut sein. Denn nach der unerlässlichen ersten Bierprobe verschieben sich die Prioritäten.
B wie Bar: Das ist der soziale Treffpunkt ab 22 Uhr. Und der soziale Brennpunkt nach 23 Uhr. Erweiterung des Getränkehorizonts um Hütchen, Asbach-Cola, Jacky Cola, Vodka O, Vodka A, Vodka E oder... was halt noch da ist. Schwankt die Theke wie ein Fährschiff, herrscht entweder eine ungewöhnlich starke Luftströmung... oder ihr werdet mal wieder herausgetragen.
F wie Frühschoppe: Das steht für gesellschaftlich akzeptiertes Saufen noch vor 11 Uhr. Hier kommen nur die Profis. VOLLprofis bleiben am Vorabend einfach sitzen. So haben sie die besten Plätze, wenn die örtliche Blaskapelle mit der musikalischen Untermalung beginnt. Bis heute ist unklar, was zuerst war: Blaskapelle oder Frühschoppe? Einige behaupten nämlich Ersteres sei überhaupt erst nur mit Letzerem zu ertragen.
G wie "EINER GEHT NOCH!": Die beliebte musikalische Lobhudelei auf den Alkohol aller Kerbkapellen auf diesem Planeten! Vermutlich steckt die Bierlobby dahinter...
K wie Kerbevadder: Er ist der Boss der Kerb. Und er hat die alleinige "Befehlsgewalt" über die Kerbgesellschaft. Er ist Vorbild, Ansporn und finanzieller Puffer für abgebrannte Kerbburschen. Auch ist er traditionell verantwortlich für die Kerbrede, in der das Dorf-Geschehen in Reimform zu glossieren ist und humorvoll vorgetragen werden muss.
R wie Rummelbuden: Tagsüber eine beliebte Beschäftigungsmaßnahme zur Bespassung des Nachwuchses. Abends beliebte Herausforderung für Trinkfreudige. Immerhin ist die Treffsicherheit stark eingeschränkt, wenn man den Schießstand oder die anderen Autoscooter dreifach sieht.
U wie Umzug: das traditionelle Abholen der Kerb mit Traktor und Blaskapelle, quer durch den Ort. Oft ist der Umzug ein Thema, mit dem sich viele Männer nach dem Kerbwochenende beschäftigen müssen.
V wie Vollsuff: Ein nicht immer vermeidbarer Zustand während der Kerbetage. Je nach Grad, Verfassung und Kondition sind unterschiedlichste Verhaltensweisen der Betroffenen zu beobachten. Der Vollsuff tritt meist nach 22 Uhr auf. (Siehe B wie Bar). Fürsorge sollte oberstes Gebot bei der Kerb sein. Hat man sich überzeugt, dass keine fachliche Hilfe benötigt wird: Einfach den Betroffenen schlafen lassen. Und da es mit der Vorsorge nicht geklappt hat, ist die Nachsorge umso wichtiger. Von Aspirin über große Mengen von Kaffee bis hin zur Wiedereinnahme alkoholhaltiger Getränke. Frei nach dem Motto "Damit anfangen, womit man abends aufgehört hat".
Welche ist die beste Kerb? Das sagt ihr:
Was sind Kerbburschen?
Böse Zungen behaupten: Kerbburschen bzw. Kerbeburschen sind einfach die, die am meisten saufen können. Stimmt - nicht ganz! Denn Kerbburschen haben viele Aufgaben und Pflichten. Sie helfen und organisieren vor Ort, sorgen für Ordnung und schmeißen die raus, die sich nicht benehmen können, randalieren oder mit Krügen werfen.
"Kerbeburschen übernehmen die Pflege des heimatlichen Brauchtums und tragen zur Förderung des kulturellen Erbes bei", heißt es ganz offiziell in der Kerbburschen-Ordnung. Was wäre eine Kerb schon ohne ihre Kerbburschen? Deshalb hat FFH-Moderator Johannes Scherer ein Portrait, eine Ode an die Kerbburschen, verfasst. Bitteschön!