Das ändert sich im neuen Jahr - Die wichtigsten Neuerungen in 2025
Neues Jahr, neue Regeln: 2025 bringt so einiges mit sich – von höheren Portokosten über die elektronische Patientenakte bis hin zu geänderten Steuerfreibeträgen. Wir haben für euch die wichtigsten Änderungen zusammengefasst.
Hier findet ihr einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen und was sie für euren Alltag bedeuten.
Mindestlohn
Mindestlohn steigt
Ab dem 1. Januar 2025 wird der Mindestlohn von 12,41 Euro auf 12,82 Euro brutto pro Stunde angehoben – eine Erhöhung von 0,41 Euro. Diese Anpassung soll den Lebensstandard aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sichern, besonders angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten. Dies betrifft auch Minijobber, bei denen sich die Verdienstgrenze von 520 Euro auf 556 Euro im Monat erhöht.
Leben, Wohnen und Sozialabgaben
Preisanpassungen auf dem Gasmarkt
Alle die einen Gasanschluss haben, sollten im neuen Jahr genau auf die Preise schauen. Denn viele Anbieter haben Änderungen angekündigt. Während manche Anbieter die gesunkenen Beschaffungskosten an ihre Kunden weitergeben, erhöhen andere die Preise aufgrund gestiegener Gasnetzentgelte – in jedem vierten Netzgebiet sollen diese um mindestens 100 Euro steigen. Daher solltet ihr prüfen, ob ein Tarifwechsel oder Anbieterwechsel für euch sinnvoll ist.
Wohngeld und Sozialabgaben
Das Wohngeld wird für Bürger mit niedrigem Einkommen um etwa 30 Euro steigen. Für Gutverdiener gibt es ebenfalls Veränderungen: Die Beitragsbemessungsgrenzen für die Rentenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung steigen, wodurch höhere Sozialabgaben fällig werden können.
Grundsteuerreform
Ab Januar 2025 tritt die Grundsteuerreform in Kraft. Die Höhe der zu zahlenden Steuer variiert je nach Region und Eigentum. Hier findet ihr Informationen über die Grundsteuerreform in Hessen.
Digitalisierung und Krankenversicherungsbeiträge
elektronische Patientenakte startet
Viele Hessen haben in den letzten Wochen bereits Schreiben von ihrer Krankenkasse bekommen. 2025 erhalten alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) – es sei denn, sie widersprechen. In dieser Akte werden Gesundheitsdaten wie Röntgenbilder und Arztbriefe digital gespeichert, um einen unkomplizierten Austausch zwischen Ärzten und Apotheken zu ermöglichen. Die ePA wird ab dem 15. Januar als Pilotphase in Franken, Hamburg und Teilen in Nordrhein-Westfalen getestet. Ab März soll die ePA dann bundesweit verfügbar sein.
Krankenversicherungsbeiträge steigen
Ab 2025 müssen gesetzlich Versicherte mit höheren Krankenversicherungsbeiträgen rechnen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt auf 2,5 Prozent, was eine Erhöhung von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2024 bedeutet. Jede Krankenkasse kann den Zusatzbeitrag individuell festlegen, sodass die tatsächliche Höhe je nach Versicherung unterschiedlich ausfallen wird.
Reisepässe und Personalausweise mit Digitalbild
Ab Ende April 2025 müsst ihr für die Beantragung eines neuen Personalausweises oder Reisepasses kein ausgedrucktes Foto mehr einreichen. Stattdessen sollen Passfotos elektronisch an die Bürgerämter übermittelt werden, was den Prozess vereinfachen und beschleunigen soll.
Fahrzeug-Versicherungen und Kraftstoff
Benzin und Diesel werden wahrscheinlich teurer
Planmäßig steigt im Jahr 2025 der CO₂-Preis von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Das wirkt sich auch auf die Preise für Kraftstoffe wie Benzin und Diesel aus, denn auch hier muss dass beim Verbrennen entstehende CO₂ bezahlt werden. Und je Klima-schädlicher der Brennstoff, desto höher liegen die Kosten. Ziel ist es, umweltfreundlichere Alternativen wie Elektroautos oder den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Darum könnten Benzin und Diesel ab dem 1. Januar um 2,4 bis 3 Cent pro Liter teurer werden.
Kostenanstieg bei Kfz-Versicherungen
Auto fahren wird auch in anderer Hinsicht teurer – 2025 steigen die Prämien für Kfz-Versicherungen – und das teils kräftig. Höhere Reparaturkosten, angetrieben durch die hohe Inflation, lassen die Beiträge um bis zu 20 Prozent klettern. Vor allem sind davon Auto- und Motorradversicherungen betroffen. Da der Wettbewerb in der Versicherungsbranche groß ist, könnte es aber trotzdem sein, dass einige Anbieter versuchen mit günstigen Preisen neue Kunden zu gewinnen. Hier lohnt es sich also auf jeden Fall einmal die Preise zu vergleichen. Besonders einfach geht das, mit unseren Tipps inklusive Preisrechner.
Deutschlandticket wird teurer
Das bei rund 13 Millionen Nutzerinnen und Nutzern beliebte Deutschlandticket wird ab Januar 2025 neun Euro teurer. Der Preis erhöht sich von 49 Euro auf 58 Euro. Wie bisher können Fahrgäste mit dem Ticket-Abo bundesweit Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen, jedoch keine Fernzüge – es bleibt zudem flexibel und kann monatlich gekündigt werden. Die endgültige, zugesicherte Finanzierung des Deutschlandtickets hängt noch von einer Gesetzesänderung im Bundestag ab. Eine Mehrheit zeichnet sich jedoch ab.
Porto und Versand
Erhöhung des Portos für Brief-und Paketversand
Die Deutsche Post bringt zum Jahreswechsel einige Änderungen: Standardbriefe sollen künftig 95 Cent statt 85 Cent kosten und auch für Postkarten wird das Porto auf 95 Cent angehoben. Paketpreise steigen ebenfalls, etwa auf 4,19 Euro für ein Päckchen der Größe S statt bisher 3,99 Euro. Diese Anpassungen sind laut Deutscher Post auf steigende Kosten durch die Inflation, höhere Löhne und sinkende Briefmengen zurückzuführen. Ab dem 5. Dezember 2024 können bundesweit bereits die Briefmarken mit den neuen Portowerten erworben werden, alte Marken bleiben aber gültig.
Längere Zustellzeiten
Ab 2025 bekommt die Deutsche Post mehr Zeit für die Zustellung von Standardbriefen. Bisher war gesetzlich vorgeschrieben, dass mindestens 95 Prozent der Briefe am übernächsten Werktag beim Empfänger sein müssen. Zukünftig darf sich der Konzern mehr Zeit lassen. Die neuen Regeln sehen eine Frist von drei Werktagen vor. Produkte wie „Prio“ und „Nachnahme“ werden zudem komplett eingestellt. Wer es dennoch eilig hat, muss auf das teurere „Einschreiben“ ausweichen.
Einen Lichtblick gibt es aber: Pakete müssen künftig in unmittelbarer Nähe des Empfängers abgegeben werden, falls die persönliche Zustellung nicht gelingt. Zudem soll der „Digitale Atlas“ der Bundesnetzagentur eine bessere Übersicht zur Postinfrastruktur und Informationen über Barrierefreiheit und verfügbare Leistungen bieten.
Echtzeitüberweisungen in Europa
Schnellere Überweisungen
Schluss mit tagelangem Warten, bis das Geld endlich auf dem Konto ist. Ab dem 9. Oktober 2025 sollen im ganzen Euro-Raum Geldüberweisungen nur noch wenige Sekunden dauern dürfen. Als ersten Schritt müssen bereits ab dem 9. Januar 2025 alle Banken Echtzeitüberweisungen empfangen können. Extra kassieren dürfen Banken für diesen Service nicht: Echtzeitüberweisungen sollen nicht teurer sein als andere Überweisungen.
Familien-Themen
Kürzungen beim Elterngeld
Ab dem 1. April 2025 wird das Elterngeld, welches als Lohnersatzleistung dient, nur noch an Paare gezahlt, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen 175.000 Euro nicht überschreitet. Bisher gab es keine Einkommensgrenze für den Bezug von Elterngeld, sodass auch gutverdienende Eltern dieses beantragen konnten. Die Änderung gilt in Zukunft für Kinder, die an oder nach dem 1. April 2025 geboren werden. Ziel der Regelung ist, das Elterngeld hauptsächlich an Familien mit niedrigeren und mittleren Einkommensbereichen zu richten.
Änderungen bei Nachnamen für Ehepaare
Ab dem 1. Mai 2025 dürfen Ehepaare künftig einen gemeinsamen Doppelnamen mit oder ohne Bindestrich führen. Auch Kinder können nun einen Doppelnamen erhalten, auch wenn sich die Eltern dafür nach der Geburt des Kindes entscheiden. Bisher galt, dass in einer Ehe nur einer der Partner einen Doppelnamen führen durfte. Der andere musste entweder den Nachnamen des Partners annehmen oder seinen eigenen behalten.
Rente
Erhöhung der Rente
Ab Juli 2025 könnten Rentnerinnen und Rentner in Deutschland eine Rentenerhöhung von voraussichtlich 3,5 Prozent erhalten – so lautet zumindest die aktuelle Prognose. Diese Steigerung hängt jedoch von der aktuellen Konjunktur und den Lohnentwicklungen ab und wird vom Bundeskabinett im Frühjahr endgültig festgelegt.