In der Urlaubszeit - So schützen Sie sich vor Einbrechern
In den Sommermonaten, wenn viele im Urlaub sind, haben Einbrecher wieder Hochsaison. Aber auch zwischen November und Februar wird in Hessen fast 50 Mal pro Tag eingebrochen. Die dunkle Jahreszeit spielt den Einbrechern dann in die Hände, denn die Täter können viel schneller feststellen, ob jemand zu Hause ist.
Wohnungseinbrüche sind ein großer Schock für die Opfer. Nicht nur wegen des materiellen Schadens - dieser Eingriff in die Privatsphäre ist auch psychisch eine große Belastung.
Wir waren für Sie mit der Tatort-Gruppe der Frankfurter Polizei unterwegs und haben die wichtigsten Tipps gegen Einbruch zusammengestellt:
So schützen Sie sich vor Einbrechern
- Wenn Sie das Haus verlassen (egal wie lange), schließen Sie immer alle Fenster (auch nicht kippen!) und Rollläden. Bestenfalls sichern Sie den Rollladen zusätzlich noch durch einen Sperrhaken. Gibt’s in jedem Baumarkt für ein paar Euro.
- Einbrecher gehen immer zuerst ins Schlafzimmer, da die meisten dort Geld und Schmuck verstecken, außerdem lässt sich diese Art von Beute am leichtesten transportieren. Dort am besten nichts verstecken, auch nicht in der Küche, denn Diebe schauen oft auch in die Kochtöpfe.
- Hohe Hecken um das Haus als Sichtschutz schrecken die Täter nicht ab. Im Gegenteil: Dadurch können sie beim Einbruch sogar ungestörter vorgehen, ohne beispielsweise von Nachbarn entdeckt zu werden.
- Videoüberwachung ist nur dann hilfreich, wenn Sie (z.B. über eine App) auch unterwegs über verdächtige Vorkommnisse informiert werden können. Zur Identifizierung der Täter sind Kamerabilder oft wertlos, da diese in der Regel maskiert sind.
- Einbrecher sind Spontan-Täter. Sie spionieren ihr Objekt nicht aus, sondern schlagen dann zu, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Seien Sie deshalb immer gleichermaßen wachsam - unabhängig davon, wie lange Sie aus der Wohnung gehen.
- Bei Wohnhäusern kommen die Einbrecher meist über die Terrassentür, da diese eher abseits und nicht optimal geschützt ist. In Mehrfamilienhäusern sind vor allem die Erdgeschosswohnungen gefährdet.
- Spezielle Sicherheitsfenster und -türen sind ein guter Schutz. Dieser ist allerdings immer nur so gut wie die schwächste Stelle. Das heißt: Solche Komponenten immer auch auf Glas, Rahmen, Mauerwerk etc. abstimmen und im Zweifel einen Spezialisten hinzuziehen.
- Wenn Sie in den Urlaub fahren, lassen Sie Ihren Briefkasten regelmäßig leeren (z.B. von einem Nachbarn). Auch auf dem Anrufbeantworter und in den sozialen Netzwerken keine Nachricht hinterlassen, dass Sie längere Zeit weg sind.
- Es kann auch hilfreich sein, mit einer Zeitschaltuhr das Licht zu steuern. So sieht es aus, als sei jemand zu Hause. Solche Geräte sind unkompliziert zu bedienen und Sie bekommen sie schon ab 5 Euro in jedem Elektronikgeschäft.
- Falls Sie länger weg sind, sensibilisieren Sie vorher Ihre Nachbarn, damit diese im Notfall schnell Alarm schlagen können.
- Die Polizei informiert Sie gerne auch individuell über besondere Sicherheitsvorkehrungen. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit, dass kostenlos ein Spezialist zu Ihnen nach Hause kommt. Alle Infos hierzu erhalten Sie bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.
Geld vom Staat
Wenn Sie Ihr Haus einbruchssicher machen, können Sie möglicherweise Unterstützung vom Staat bekommen. Zwischen 200 und 1500 Euro Zuschuss gibt es, je nachdem was man einbauen lässt. Geld gibt es zum Beispiel für den Einbau von Alarmanlagen, Kamerasystemen, einbruchsicheren Türen oder Gittern vor den Fenstern. Allerdings müssen mindestens 2000 Euro investiert werden, um überhaupt Geld zu bekommen. Außerdem müssen die Arbeiten von einem Fachunternehmen durchgeführt werden. Insgesamt 10 Prozent werden dann erstattet. Anträge für den Zuschuss kann man bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau stellen.
Falls bei Ihnen eingebrochen wurde
- Fassen Sie nichts an und verändern Sie nichts am Tatort. Rufen Sie sofort die Polizei und warten Sie, bis diese eingetroffen ist.
- Falls Sie Einbrecher auf frischer Tat ertappen, spielen Sie nicht den Helden. Besser: Rufen und schreien, damit diese merken, dass jemand kommt. In der Regel wollen Einbrecher keinen Kontakt und ergreifen dann sofort die Flucht.
- Ist die Wohnung verwüstet, handelt es sich oft um eine Beziehungstat. Normale Einbrecher wollen keinen Extra-Lärm machen oder unnötige Spuren hinterlassen.