Bewerbungen: So bitte nicht! - Erlebnisse der Personalabteilungen
Achtung Bewerbungspanne! Hessische Personalchefs können oft nur noch den Kopf schütteln, wenn sie besonders skurrile Bewerbungen auf den Tisch bekommen.
Was funktionieren kann und wie man es besser nicht machen sollte - 5 wichtige Schritte:
1. Die Recherche
Die regionale Stadtverwaltung als „international“ erfolgreiches Unternehmen loben – das hat tatsächlich ein Bewerber in Hessen gemacht. Ganz schön peinlich! Bewerber können durchaus ihr Interesse zeigen, indem sie die Leistungen und Vorzüge eines Unternehmens kennen und ansprechen. Dabei ist es allerdings wichtig, dass sich der Bewerber auch richtig informiert.
Informatikstudium ohne Computerkenntnisse: Schwierig wird es auch, wenn die eigenen Fähigkeiten nicht zu dem gewünschten Job passen. Eine Bewerberin für ein duales Studium in Wirtschaftsinformatik hat kürzlich in ihrer Bewerbung 8 (!) Firmennamen im Betreff ihrer Email genannt. Auf den Hinweis eines Unternehmens, sie sollte die Emails doch lieber einzeln schicken, musste sie leider zugeben, dass sie es nicht anders hingekriegt hat.
2. Das Anschreiben
Holzmechaniker im Fahrradhandel oder Industriekaufmann statt Veranstaltungstechniker: Das "Copy-Paste-Prinzip" - geht schnell und mit zwei geübten Fingergriffen hat man ein neues Dokument erstellt. Aber Achtung - hier tappen viele Bewerber in eine fiese Falle und passen ihre kopierten Zeilen nicht auf das Unternehmen an. Personen auf Arbeitssuche schreiben oft nicht nur eine Bewerbung, sondern schicken ihre Unterlagen gleich an mehrere Unternehmen, um größere Chancen auf eine Anstellung zu haben. Dabei wird statt Herrn Müller auch schnell mal Frau Meier angeschrieben. Also liebe Bewerber - lieber nochmal durchlesen, um mit dem Bewerbungsschreiben zu punkten!
3. Der Lebenslauf
Hobby: "Personennahverkehr Rhein-Main"! Das gab ein Bewerber bei einem Grafikdesigner in Darmstadt an. Er fuhr so gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dass er von jeder Station die Haltezeit der S-Bahnen kannte. Als er die Arbeitszeiten in dem Unternehmen erfahren hatte, fragte er sofort, ob er zehn Minuten später anfangen könnte - das würde dann perfekt zu den Zeiten der S-Bahn passen. Generell gilt: Interessante Hobbys dürfen gerne in den Lebenslauf, sollten aber mit dem Job vereinbar sein.
4. Das Bewerbungsfoto
Ein Bewerber, der gemütlich auf der Couch sitzt, den Arm oben auf der Lehne und im Mund einen Zahnstocher – unglaublich, was manche Arbeitgeber da zu sehen bekommen. Durch die Bewerbung verschafft sich der Arbeitgeber einen ersten Eindruck von den Interessenten. Da hätte der Besuch beim Fotografen sicher nicht geschadet!
5. Das Bewerbungsgespräch
„Ich würde gerne bis zur Rente bleiben!“ Seine Meinung offen und ehrlich zu vertreten ist wichtig. Von der Direktheit mancher Bewerber sind die Unternehmen jedoch überrascht. Bei einem Großhändler in Bad Camberg kam die direkte Ansage allerdings gut an! Der ehemalige Bewerber wurde eingestellt und arbeitet immer noch bei der Firma.
Ganz anders, ein junger Bewerber bei einer hessischen Spedition: „Ich werde Chef, dann muss ich nicht selbst Arbeiten, sondern die Arbeit nur noch verteilen!“ Diese Aussage kam verständlicherweise nicht so gut an.