Wegen Corona-Hilfen: HSG Wetzlar verklagt die Bundesregierung
Streit um sechsstellige Summe - HSG Wetzlar verklagt die Bundesregierung
Die HSG Wetzlar hat vor dem Verwaltungsgericht Köln Klage gegen die Bundesregierung eingereicht. Streitpunkt ist die Rückzahlung von Ticketersatzleistungen, die der Staat 2020 an den Handball-Bundesligisten zahlte.
Als 2020 die Corona-Pandemie in Deutschland ausbrach, musste die Handball-Bundesliga ihre Saison mit noch sieben verbleibenden Spieltagen vorzeitig beenden. Unter den abgesagten Spielen waren auch vier Heimspiele der HSG Wetzlar. Für den Ausfall beantragte die HSG Hilfen von der Bundesregierung.
Sechsstellige Summe bereits zurück gezahlt
Auch für die Geisterspiele in der folgenden Saison bekamen die Mittelhessen Ersatzleistungen vom Staat ausgezahlt. Der sechsstellige Betrag aus dieser Saison sei auch bereits zurück gezahlt. "Wir als HSG Wetzlar haben in mehrfacher Hinsicht bereits Corona-Hilfen an den Staat zurückgeführt, unter anderem auch einen hohen sechsstelligen Betrag für erhaltene Ticketersatzleistungen im Kalenderjahr 2021, in dem wir letztlich ein positives Ergebnis erwirtschaftet hatten", wird HSG-Geschäftsführer Björn Seipp laut Medienberichten zitiert.
Bedingungen der Rückzahlung unklar
Im Kalenderjahr 2020 hat die HSG hingegen keinen Gewinn erzielt. Der Auffassung der HSG nach befreit sie die negative Bilanz von jeglicher Rückzahlung der gezahlten Leistungen. Das zuständige Bundesverwaltungsamt teilt diese Ansicht nicht. "Für das Kalenderjahr 2020 streiten wir uns aber mit dem Bund. Hier haben unsere Steuerberater und Rechtsanwälte, die schon bei der Beantragung für uns tätig waren, inhaltlich vollkommen konträre Auffassungen als das zuständige Bundesverwaltungsamt in Berlin", so Seipp. Laut Medienberichten verlangt der Staat 300.000 Euro von der HSG Wetzlar zurück .