Kantersieg vor Rekord-Kulisse: Deutsche Handballer mit EM-Traumstart
Kantersieg vor Rekord-Kulisse - Deutsche Handballer mit EM-Traumstart
Traumstart in die EM-Festwochen: Getragen von der Weltrekord-Kulisse von 53 586 Fans haben Deutschlands Handballer den erhofften Auftaktsieg bei der Heim-Europameisterschaft gefeiert und den ersten Schritt in Richtung Hauptrunde gemacht.
Die DHB-Auswahl deklassierte am Mittwochabend in Düsseldorf die Schweiz mit 27:14 (13:8) durch und nährte mit einem erfrischenden Auftritt die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Medaillen-Mission. Bei der spektakulären Eröffnung der Endrunde überzeugte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason über weite Strecken und verbreitete teilweise schon den erhofften Glanz.
Knorr mit sechs Toren
Bester Werfer beim Sieger war Regisseur Juri Knorr vom Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit sechs Toren. Am Donnerstag reist die deutsche Mannschaft als Tabellenführer der Gruppe A nach Berlin, wo am Sonntag das zweite Vorrundenspiel gegen Außenseiter Nordmazedonien und am kommenden Dienstag der Kracher gegen Rekord-Weltmeister Frankreich anstehen. Der Olympiasieger startete mit einem lockeren 39:29 (17:13)-Sieg gegen die Nordmazedonier ins Turnier. Die ersten zwei Teams erreichen die Hauptrunde.
Gänsehaut-Atmosphäre
Es herrschte Gänsehaut-Atmosphäre im Fußballstadion des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, das für den EM-Auftakt extra in eine Handball-Arena verwandelt wurde. Dazu trug auch die deutsche Mannschaft bei, die nach einem nervösen Beginn schnell ihren Rhythmus fand und Mitte der ersten Halbzeit beim 7:3 erstmals mit vier Toren vorn lag.
Wolff herausragend
Torhüter Andreas Wolff war eine Bank und gab seinen Vorderleuten mit zahlreichen Paraden die nötige Sicherheit. Dafür wurde der Schlussmann vom polnischen Topclub Industria Kielce von den Fans immer wieder mit Sprechchören gefeiert und bei seiner Auswechslung zehn Minuten vor dem Ende mit stehend dargebrachten Ovationen verabschiedet.
Deutsche Abwehr stark
Auch die Abwehr stand wie ein Bollwerk, das die Schweizer nur selten knacken konnten. Dadurch hielt die deutsche Mannschaft die Eidgenossen bis zur Pause auf Distanz, obwohl im Angriff nicht alles nach Wunsch lief. Einige technische Fehler und etliche vergebene Chancen verhinderten eine noch höhere Führung zur Halbzeit.
Euphorie entfacht
Die beflügelte das deutsche Team auch nach dem Wechsel. Nach 47 Minuten wuchs der Vorsprung beim 20:10 erstmals auf zehn Tore an. Schon lange vor dem Abpfiff sangen die begeisterten Zuschauer "Oh, wie ist das schön". Mit ihrem erfolgreichen Auftritt erzeugte das DHB-Team gleich zum Turnierauftakt die Euphorie, die möglichst bis zum Finaltag am 28. Januar anhalten soll.