Handball-EM in Deutschland - DHB-Team erkämpft sich Halbfinal-Endspiel
Deutschlands Handballer dürfen bei der Heim-EM weiter von einer Medaille träumen. Sie haben sich ein Endspiel um den Einzug ins Halbfinale erkämpft.
Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason setzte sich vor 19.750 Zuschauern in Köln gegen Ungarn mit 35:28 (18:17) durch und belegt in der Gruppe I mit 5:3 Punkten den zweiten Platz hinter dem bereits für das Halbfinale qualifizierten Olympiasieger Frankreich (8:0).
Kastening krank ausgefallen
Mit dem Ausfall von Rechtsaußen Timo Kastening (MT Melsungen) aufgrund eines Infekts hatte die DHB-Auswahl kurz vor Anpfiff noch einen Stimmungsdämpfer hinnehmen müssen. Für ihn startete Christoph Steinert auf der Außenbahn.
Deutsche Torhüter bekommen nichts zu fassen
Deutschlands Lebensversicherung Andreas Wolff fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Von den ersten sechs Abschlüssen der Ungarn konnte der 32-Jährige keinen parieren. Nach dem nächsten Gegentreffer zum 7:8 stellte Gislason U21-Weltmeister David Späth ins Tor. Doch auch der emotionale Jungstar hatte zunächst nur das Nachsehen.
DHB-Team mit gutem Tempospiel
Nach 20 Minuten durfte der Keeper erstmals jubeln und er zelebrierte seine Parade wie gewohnt sehr emotional. Die gute Nachricht aus deutscher Sicht war, dass die Mannschaft nach Aussetzern gegen Island und Österreich ihr Tempospiel weitestgehend wiedergefunden hatte.
Viele Fehler auf beiden Seiten
Sebastian Heymann vollendete gleich zwei Angriffe sehenswert, Rune Dahmke hingegen scheiterte kläglich. Ungarn war immer wieder aus dem Rückraum erfolgreich. Beide Teams agierten alles andere als souverän. Sowohl die Ungarn als auch der EM-Gastgeber leisteten sich phasenweise haarsträubende technische Fehler.
Deutsches Team kommt gut aus der Pause
Deutschland kam deutlich frischer aus der Kabine und nahm die vielen Fehlpässe der Ungarn dankend an. Als das DHB-Team immer selbstbewusster auftrat und mit 20:17 in Führung ging, nahmen die Osteuropäer die erste Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine vier Minuten gespielt.
DHB-Team zieht davon
Das DHB-Team lief nun heiß. In der 39. Minute durfte auch der bis dahin enttäuschende Wolff über seine erste Parade jubeln. Rund 13 Minuten vor Spielende hatte Deutschland erstmals eine komfortable Fünf-Tore-Führung (27:22). Diesen Vorsprung gab das DHB-Team nicht mehr her.
"Endspiel" am Mittwoch
Mit einem weiteren Sieg im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Kroatien am Mittwoch kann die DHB-Auswahl aus eigener Kraft den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Bei einem Remis wäre der EM-Gastgeber, für den Julian Köster mit acht Toren bester Werfer war, von den Resultaten der punktgleichen Rivalen Ungarn und Österreich (je 4:4) abhängig.