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> Vereinspräsident Peter Fischer von Eintracht Frankfurt hört auf
06.02.2024, 06:40 Uhr
Abschied von Peter Fischer -
"Die Eintracht ist wie eine Zwiebel"
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Am Ende ist Eintracht Frankfurt wie eine Zwiebel. Du musst reinbeißen, dass du weißt, wie sie schmeckt. Weil beschreiben kannst du den Geschmack einer Zwiebel eben nicht. Peter Fischer ist da. Das heißt Sie sind ja jemand, der den Verein viel mehr verkörpert als viele andere Präsidenten Ihren Verein. Richtig? Also das was ich gemacht hab, war erstens mal sehr authentisch.
So wie ich bin. Ich könnte anders jetzt nicht unbedingt. Also ich könnte jetzt nicht so dieser Mainstream-Mensch sein. Bei mir regt man sich auf über die Anzugs Farbe. Und natürlich habe ich auch den ein oder anderen Mal rausgehauen. Der vielleicht ein Stück, weit über der Kragenweite war. Aber das war mir am Ende auch egal. Es ist ein Teil wie ich auch meinen Verein sehe.
Und es ist auch ein Teil wie ich die Moderne heute im Sport sehe. Du musst auch klare Kanten zeigen. Du musst auch Inhalte vermitteln. Und du kannst nicht immer nur in der Diplomatie stecken bleiben. Was genau ist das Erfolgsgeheimnis? Ich hab einmal einen einen Satz geprägt, den ich heute, glaub ich, zum ersten Mal wiederholen kann. Erfolg und Wie macht ihr das alles so? Wie geht das? Wie versteht man den Verein? Am Ende ist Eintracht Frankfurt wie eine Zwiebel.
Du musst reinbeißen, dass du weißt, wie sie schmeckt. Weil beschreiben kannst du den Geschmack einer Zwiebel eben nicht. Und genauso ist du kannst diese Eintracht in der Gesamtheit nicht so beschreiben, dass du es vermitteln kannst kommunikativ. Du musst es erleben.
Peter Fischer zu Gast bei Guten Morgen, Hessen! Mit Julia Nestle und Daniel Fischer
Peter Fischer hat sich nach 24 Jahren als Präsident von Eintracht Frankfurt verabschiedet. Damit legte der Dienstälteste-Bundesliga-Präsident sein Amt nieder. Peter Fischer versichert jedoch zugleich, dass es ihn auch danach noch geben wird. Auch auf der Eintracht-Frankfurt-Bildfläche wird er weiterhin zu sehen sein.
Collage
Eine Zusammenfassung von Peter Fischers Zeit bei Eintracht Frankfurt
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24 Jahre Eintracht-Präsident. Wir haben was vorbereitet. Präsident Peter Fischer. Bindeglied zwischen Fans und Verein. Und unermüdlicher Motivator. Ich will diese Aura spüren, die es immer gegeben hat, die unsere Mannschaft trägt, damit ich morgen Nacht aus diesem verdammten Pokal saufen kann. Ein Mann mit Ecken und Kanten, der das Herz auf der Zunge trägt. Das Stadion muss brennen und wenn ich sage, dass das Stadion morgen brennt, dann brennt das morgen. Ein Präsident, der keinem Konflikt aus dem Weg geht. Diese Scheiße höre ich mir nämlich nicht an von dir. Du kriegst Stadionverbot, du kommst da nie mehr hin, weil ein paar Arschlöcher auf dem Platz rennen und weil irgendwelche Leute irgendwelche Feuerscheiße auf andere werfen. Immer mit politisch klarer Haltung. Das lieben auch die Fans. Lieber Peter Fischer, nochmal herzlichen Dank für dein Engagement gegen rechts. Vor allem, dass du klare Kante gezeigt hast. Halt deine Leidenschaft so, wie du warst. Das war super. Danke Peter Fischer für die letzten 24 Jahre Eintracht Frankfurt. Von Kopf bis Fuß. Ja, da waren so ein paar Dinge dabei. Das habe ich ein paar Mal gesagt, denn wir waren ein paar Mal an den Pokalen dran. Ich will daraus saufen. Was ich übrigens nie getan habe, das schmeckt nichts. Das war alles Show. Denn die Dinge sind innen drin dreckig. Das braucht also kein Mensch. Irgendwann hat mal ein Fan zu mir gesagt, mach es mit ganz hartem Alkohol, dann tust du die Party in den Anstieg. Habe ich dann aber auch gelassen. Ein Begriff war auf jeden Fall eben dabei. Das ist das sicherlich, was mein Leben schon immer bestimmt hat und bei der Eintracht sicherlich sichtbar wurde. Das ist, wenn ich was tun, wenn ich was kann und wenn ich es gut kann und gut machen will, mache ich es aus Leidenschaft. Anders geht es nicht. Ich kann es nicht. Entweder Authentizität und Leidenschaft, sonst bist du nicht der Peter Fischer. Das habe ich mir, glaube ich, beibehalten. Und das werde ich mir auch jetzt noch bis zum Montag und danach in einer anderen Lebensform beibehalten.
24 Jahre Peter Fischer
Eine Vereinslegende nimmt Abschied
Am 05.02. war es so weit, die Amtszeit von Peter Fischer ist vorbei. Mathias Beck ist sein Nachfolger. Ein ganz anderer Typ Mensch als Peter Fischer. Wie soll es aber auch anders sein? Peter Fischer ist ein Unikat. Mit seiner markanten Stimme und seinen emotionalen Auftritten. Wie er selbst sagt, er ist kein Mainstream-Mensch. Doch es ist gut, dass sein Nachfolger kein Peter Fischer 2.0 wird. Denn Mathias Beck wird dem Verein guttun, er weiß laut Fischer, wo er die Hebel anzusetzen hat. Auch in Zukunft wird es eine enge Zusammenarbeit geben und es werden gemeinsam Dinge gemacht. Mathias Beck sei ein richtiger Eintrachtler, der mit der Eintracht groß geworden ist und alles erlebt hat. Also ein richtig guter Mann für die Zukunft.
Aller Anfang ist schwer
Sicher ist, dass er den Verein anders vorfinden wird als Peter Fischer damals vor fast 25 Jahren. Es war ein harter Anfang. Grob gesagt, dem Verein fehlte es an Strukturen. Es gab keine Menschen, keine Mitarbeiter, aber einen Computer. Dieser wurde bestaunt, die Neue Welt hatte Einzug erhalten. Fischer war damals ahnungslos. Das Buch „Der kleine Präsident und ich“, das gab es nicht, es waren keine Leitplanken vorhanden.
Der Anfang
Peter Fischer spricht u.a. über die Vereinsstruktur die er bei seinem Amtsantritt bei der Eintracht vor 24 Jahren antraf.
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Jetzt sind wir Fans und ich zähle mich ja dazu. Lass mich mal legen, seit 5, 6, 7 Jahren ja extrem verwöhnt. DFB-Pokalfinale, ich weiß nicht wie oft, Europapokal gewonnen, wir stehen da vorne, spielen plötzlich Champions League. Das ist sensationell, aber es gab ja auch die Zeiten, die gar nicht so gut gelaufen sind. Und da waren Sie ja auch schon Präsident. Was sind denn so die Momente, wo Sie sagen, da war es auch wirklich hart? Also am Anfang hat es sowieso wahnsinnig hart angefangen. Also ich kann heute sagen, und hoffentlich ist das, wenn nicht ganz so viele so richtig böse sind, der Verein, als ich angefangen habe, war völlig strukturlos. Es gab keine Menschen, wir hatten keine Mitarbeiter, wir hatten einen Computer und das war schon bewundernswert, da ist man schon drum herum gelaufen und hat gesagt, oh die neue Welt, hier gibt es einen Computer. Das war wirklich sehr, sehr, sehr kompliziert. Also der Anfang war schwer, ich ahnungslos, ganz einfach, das ist nun mal so, du kannst nirgends das Buch raufen. Und der kleine Präsident und ich, oder wie geht das? Es gibt also keine Leitplanken oder so. Gibt es was in all der Zeit, was Sie bereuen? So richtig bereuen gibt es bestimmt das eine oder andere, vielleicht auch so in Personalentscheidungen, wo ich denke, was wir oder was ich auch verschlafen habe, ist den Frauenfußball früher in die Eintracht zu nehmen. Ich denke, im Nachhinein hätte man nicht nur der Parität wegen, dass man sagt, Männer und Frauen, ein Sport, aber auch, wie gut wir das als Eintracht eben auch können mit unseren Frauen und mit unseren Mädchen. Mhm.
Seine Gefühlslage
Die Entscheidung, dass nach einem Vierteljahrhundert Schluss ist, fiel im Sommer, begleitet von Entspanntheit und Vorfreude. Es war ihm wichtig, die Möglichkeit zu haben, den Verein in gute Hände zu geben, seinen Abschied vorzubereiten. Je näher der Abschied rückt, umso mehr Emotionen sind damit verbunden. Vieles davon wird von außen übermittelt. Schließlich ist Peter Fischer eine Person des öffentlichen Lebens rund um Frankfurt bekannt und wird dementsprechend oft angesprochen und sein Abschied wird dabei thematisiert. Jetzt müsse er schauen, wie es weitergeht. „Das bewusste Leben fängt mit der Eintracht an und hört damit auf.“ Man schaut nur auf diese Zeit zurück davor und danach gab es nichts. Diese Betrachtungsart sei falsch, aber naheliegend.
Der Abschied
Peter Fischer spricht über seine Emotionen bezüglich des nahenden Abschiedes nach fast 25 Jahren.
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Peter Fischer, wir sind ganz stolz und auch dankbar, dass Sie bei uns sind heute Morgen. Guten Morgen. Guten Morgen. Guten Morgen. Wie ist so die Stimmung kurz davor in Anführungszeichen bei Ihnen? Naja gut, die Stimmung ist ganz okay, aber es ist anstrengend. Es gibt ganz, ganz wenig Platz im Terminkalender und es ist schon, ja, es ist anstrengend, aber egal. Ja, weil eben noch so viel auf dem Plan steht, weil so viele Menschen mit Ihnen sprechen wollen, weil man sich noch verabschieden will von jedem Einzelnen am besten, oder? Was steht da jetzt alles auf dem Plan? Ich habe vorher gerade zu meiner Kollegin im Auto gesagt, manchmal habe ich das Gefühl, ich bin dann tot danach. Also so wird es auch öfters mal anmoderiert. Ja, was machst du denn dann? Und weißt du schon? Und nachher, du hörst auf und das ist ja und und und. Und es hat wirklich dann so einen Trauerfloreffekt. Es gibt mich danach weiterhin. Okay. Wir versuchen es so fröhlich wie möglich zu haben heute, wobei das natürlich für den Verein, für die Fans, für die Stadt, für so viele Menschen drumherum auch tatsächlich ein krasser Verlust ist, wenn Sie aufhören am 5. Februar, wenn Sie aufhören nächsten Montag. Was für Gefühle löst es bei Ihnen aus, wenn wir jetzt sagen, dass dann Schluss ist? Also im Sommer, als ich die Entscheidung getroffen habe, oder die ist ja ein Stück weit gewachsen, die ist ja nicht von Dienstag auf Mittwoch entstanden, sondern das ist schon so ein bisschen ein Prozess. Und ich wusste, dass ich Zeit habe, das in gute Hände zu übergeben und das war mein Anliegen. Da ging es mir gut und da war ich entspannt und da war ich auch voller Vorfreude und sage, okay, ein Vierteljahrhundert, Peter. Je näher der Termin kommt, kommen schon so Dinge, die auch emotional mit dir gehen, zweifelsohne. Das wird angeschoben von außen, an der Tankstelle, im Taxi, auf der Straße, im Supermarkt. Jeder spricht dich an. Jeder. Jeder. Ob ich in der Kleinmarkt, egal wo ich bin. Wenn ich mit meinem Sohn irgendwo rumlaufe oder irgendwo bei einer Sportveranstaltung bin und jetzt merke ich einfach schon, dass sich das emotional ein Stück weit mitnimmt und dir vielleicht auch schon zum ersten Mal anfängst, was machst du denn am Dienstagmorgen? Ja. Also nach der Mitgliederversammlung. Und was machen Sie denn am Dienstagmorgen? Schlafen. Da bin ich mir relativ sicher. Ich gehe mal davon aus, das wird ziemlich lang, weil wir ja auch uns vorgenommen haben, eine Mitgliederversammlung, die sicherlich auch ein bisschen dauert, aber danach gibt es auch eine Party und zwar eine ziemlich große, wie man mir sagt. Ich bin raus aus einer Organisation. Sehr gut. Ich habe überhaupt keinen Plan und deshalb gehe ich mal davon aus, dass der Dienstag relativ lang im Bett stattfindet. Okay. Aber das heißt, es kommt jetzt so Schritt für Schritt bei Ihnen an und dann muss man einfach gucken, was nach dem 5. Februar ist. Klar. Ja. Klar. Ja. Es ist immerhin, also das bewusste Leben in so einem Vierteljahrhundert fängt eigentlich mit der Eintracht an und hört jetzt damit auf. Ja. Natürlich gab es vorher auch irgendwelche Dinge, aber die verwichen einfach so stark in dieser Periode und deshalb guckst du im Prinzip nur auf diese Zeit zurück und denkst, meine Güte, davor gab es gar nichts und das ist sicherlich falsch.
Die Aufmerksamkeit rund um seine Person
Bei seinem Besuch wird auch über die schweren Zeiten der jüngeren Vergangenheit offen gesprochen. Die Situation rund um ihn und seine Familie bezeichnet er als den „größten Schubser“ in dem Mosaik aus größeren und kleineren Mosaikstücken, die ihn dazu bewegt haben, nach fast 25 Jahren zu sagen „Peter, es ist jetzt mal gut und es ist Schluss.“ Angesichts der erfolgreichen Zeit in den letzten Jahren ist es ein guter Moment, um zu gehen. Er konnte diese Saison noch ein 5:1 gegen die Bayern mitnehmen, welches sowohl national als auch international in den Medien für Ansehen sorgte. Die Eintracht befindet sich auf einem Niveau, bei dem er Respekt auch vor der Leistung der Profimannschaft empfindet und sich mit gutem Gewissen verabschieden könne.
"Das war dann der Gipfel!"
Peter Fischer spricht offen über die Vorfälle im letzten Jahr und die Auswirkungen dieser auf sein Leben
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Wenn man jetzt so in der Öffentlichkeit steht, wie Sie das tun, das ist ja viel krasser als bei, glaube ich, allen anderen Präsidenten überhaupt, die es in der Bundesliga gibt oder gab, muss man, glaube ich, aber auch sehr viel abkönnen. Wir haben ja auch schon darüber gesprochen, dass das natürlich auch emotional einiges mit Ihnen macht. Und dann wurde natürlich, wenn man in der Öffentlichkeit steht, ja oft auch Privates reingemischt. Es gab viel Kritik an Ihnen als Person, auch von den eigenen Fans. Es gab diese Drogenaffäre, wo es hieß, man habe bei ihrer Familie oder zu Hause Kokain gefunden, wurde nicht bewiesen, wurde eingestellt. Wie hält man das aus, das über sich, über seine Familie zu lesen und ja auch immer wieder zwischendurch mit negativen Dingen konfrontiert zu werden? Also die Erfahrung war natürlich was ganz, ganz Schlimmes. Ein 13-jähriger, nicht strafmündiger Sohn, der getestet ist und alles, das war dann der Gipfel. So weit habe ich überhaupt nicht. Und dass das natürlich dann medial beim Peter Fischer hängen bleibt und dass man das natürlich gezogen hat, hoch und runter. Und das war schon schlimm. Vor allem, wenn dann dein kleiner Sohn zu dir kommt und sagt, also hier will ich nicht mehr leben. Das ist nicht mehr mein Land. Ich gehe nach Brasilien zur Oma. Papa, das kann doch alles nicht wahr sein, der das überhaupt nicht verkraftet hat. In der Schule, der nicht mehr Fußball spielen gegangen ist, der nicht mehr vor die Tür gegangen ist. Und da hilft die Kraft des Sportes. Da gibt es dann die Videos von dem, ohne dich können wir nicht gewinnen. Du musst hier kommen ins Training. Du hast bestimmt keine Kondition mehr. Seh zu, dass du hier antrittst. Wir brauchen dich. Dann habe ich das gemerkt, wie dann Kinder, also in der Gruppe, die Gruppendynamik und dieses Positive, die haben dann wirklich sehr viel geholfen. Sonst wäre das bestimmt sehr dumm gelaufen. Aber trotzdem macht es ja was mit einem. Also diese Diskussion, dieses ständige, also du kannst ja auch nicht abschalten. Du hast es nicht mehr in der eigenen Hand. Inwiefern hat das auch mit reingespielt, dass sie gesagt haben, okay, pass auf, 24 Jahre. An der Stelle sage ich Dankeschön. Also das sind Mosaiksteine und das ist sicherlich einer etwas größeren Mosaiksteine. Ich habe auf jeden Fall gemerkt, jetzt geht es so tief in die Familie. Und das ist ein Bruch bei uns in der Familie, der bis heute geblieben ist. Das ist eine Situation, die der größte Schubser bestimmt war, um zu sagen, Peter, es ist jetzt mal gut und es ist Schluss.
Das Sportliche
Sein Magic Moment
Angesprochen auf seinen schönsten Eintracht-Moment meinte er, es sei immer leicht zu sagen der, in dem du einen Pokal in der Hand hast. Denn so irrsinnig viele Pokale haben sie in seiner Amtszeit nicht geholt, doch die Momente des Triumphs erfüllen ihn mit einer unglaublichen Ehre und Stolz. Es sind schlichtweg unbezahlbare Momente. Seine Kollegen würden wahrscheinlich den Moment wählen, nachdem die Eintracht 100.000 tausend Mitglieder erreicht hatte. Das war im Umfeld so nie vorstellbar gewesen. Diesen Moment hat er viel mit sich selbst gefeiert, vergisst dabei aber auch nicht, die KollegInnen zu erwähnen, die verantwortlich für diesen Meilenstein sind.
Emotionalster Eintracht Moment
Peter Fischer beantwortet welcher Moment in 24 Jahren sein schönster war.
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Ihr schönster Eintracht-Moment. Es ist dann immer einfach zu sagen, wenn du einen Pokal in der Hand hast. Und es ist eine unglaubliche Ehre und unglaublichen Stolz als Präsident, denn so irrsinnig viele Pokale haben wir ja nicht geholt. Das ist sehr, sehr einfach zu sagen. Und das sind emotionale Momente, die kannst du ja nicht kaufen. Es gibt ja Momente, die sind unbezahlbar. Viele sagen auch, meine Kollegen, wie ich ausgeflippt bin bei 100.000 Mitgliedern, als wir das letztendlich zu Dingen, die man sich hat nie vorstellen können, im Umfeld, da weiß ich auch, da habe ich mit mir selber ziemlich lang gefeiert, aber auch mit einem großen Teil meiner Kolleginnen und Kollegen, die zum großen Teil ja daran schuld sind, weil die den Job machen.
Das Erfolgsgeheimnis
Das Erfolgsgeheimnis von Eintracht Frankfurt lässt sich nicht als solches formulieren. Es sind eine Vielzahl von Mosaiksteinen, die ein klares Bild ergeben. Bei der Eintracht herrschen gute Rahmenbedingungen und für die KollegInnen vor allem auch im Ehrenamt gibt es in der deutschen Sprache bisher kein Wort, das dem Dank ihnen gegenüber Ausdruck verleihen könnte. Zudem hat die Eintracht eine ganz bestimmte Aura. Peter Fischer sagte dazu: „Eintracht Frankfurt ist wie eine Zwiebel, du musst reinbeißen, dass du weißt, wie sie schmeckt, weil beschreiben kannst du den Geschmack einer Zwiebel eben nicht. Man könne diese Eintracht in der Gesamtheit nicht so beschreiben, dass du es vermitteln kannst, kommunikativ. Man muss es erleben."
Das Erfolgsrezept
Peter spricht über die Gründe für den Erfolg von Eintracht Frankfurt in der jüngsten Vergangenheit
Peter Fischer in Barcelona umgeben von Eintracht Frankfurt Fans
Barcelona
Bilder, die für ihn unvergessen bleiben, sind die aus Barcelona. In der Menge umgeben von über 30.000 tausend Eintracht-Fans. Diese Lebensfreude, die vorhanden war, als er Fans noch mit Karten versorgen konnte. Das seien Dinge, die sich tief eingebrannt haben. In einer so langen Zeit gibt es auch Dinge, die man bereut. Peter Fischer nennt dabei im Interview die späte Eingliederung der Eintracht Frauen. Die Entwicklung seit dem begeistert ihn.
Geschichten aus Spanien
Peter Fischer erzählt die Ereignisse aus Barcelona von seiner Perspektive aus
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Also in dieser Menge, es war ja nur Frankfurt, das sind Bilder, die kann ich auch rekapitulieren, ich kann die wiederherstellen, im wahrsten Sinne des Wortes und konnte da Leuten helfen, da habe ich Erlebnisse gehabt von einem jungen Mann, der stand an der Autobahn in Darmstadt und hat getrampt und ist ganz schnell mitgenommen worden und wohin? Nach Barcelona, der hat ein Auto getroffen, wo eben Eintrachtler drin war, der weder eine Karte hatte und ganz, ganz wenig Geld und dem konnte ich eine Karte geben, der ist fast, fast gestorben vor Freude. Eine Familie mit Kindern, wo eins gefehlt hat, also für ein Kind und die wussten nicht, wie sie das geregelt bekommen, hätte ich auch nie vergessen, hat eine Karte, chancenlos und so und denen auch eine Karte und die sind mir um die Arme gefallen und haben alle, es war eine so Lebensfreude, die auch da war, das sind Dinge, die ganz tief sich bei mir eingebrannt haben.
Wir bedanken uns
Peter Fischer mit dem Europapokal in Sevilla
Sein Vermächtnis
Es gibt vieles, was man dabei auf den Sport beziehen kann. Rückblickend ist Peter Fischer vor allem stolz und zieht dabei auch vor seinem Verein den Hut. Es sei ganz klar, wo die Eintracht stehe und dass nichts dazwischen gelassen wird. Er ist stolz darauf, dass auch Fans und Mitglieder von anderen Vereinen eine Mitgliedschaft bei der Eintracht abgeschlossen haben aufgrund der Werte, für die Eintracht Frankfurt in der Gesellschaft steht. Auch nach dem Montag und der Mitgliederversammlung, die in einer Party zu Ehren Fischers enden wird, ist es ihm wichtig, weiterhin klarzumachen, dass Nationalsozialismus, Diskriminierung, Hass und Lügen keinen Platz in Deutschland haben und dass er sich jederzeit in die erste Reihe stellen und klare Kanten zeigen wird.
Worauf er stolz ist
Peter Fischer erzählt worauf er nach all den Jahren am meisten stolz ist
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Peter Fischer, wenn wir auf die Zukunft schauen, wenn jemand so laut seine Stimme immer erhoben hat, gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen Diskriminierung, wird der, werden Sie diese Stimme weiter laut erheben? Absolut, also wenn ich zurückblicke und man sagt immer, auf was bist du vielleicht am meisten stolz, dann ist doch klar aus dem Effekt heraus, was auch Menschen erwarten ist, oh, der Sieg, der Pokal, die Olympischen Spiele, ich habe tolle Athletinnen und tolle Athleten, auch aktuell mit Leistungen, wir haben neue Sportarten wie Bob, wo wir vorne mitfahren und so, wir haben angefangen mit 20 Sportarten, wir sind jetzt bei 60 oder sowas und da gibt es viel, was man immer auf den Sport bezieht. Stolz und Rückblickend ist bei mir absolut eins und davor ziehe ich auch vor meinem Verein den Hut, das ist ganz klar unsere gesellschaftspolitische Positionierung. Ganz klar, wo wir stehen, ganz klar, wie logisch, wie wir nichts dazwischen lassen und da bin ich stolz, ich bin stolz darauf, dass tausende und zigtausende Mitglieder von anderen Vereinen, ich bin HSV-Fan, ich bin Mitglied oder Gladbach oder Bayern oder was auch immer, aber ich unterstütze den Verein als Mitglied wegen euren Werten, wie er steht, weil das in dieser Gesellschaft einfach viel zu wenig vorkommt und das sind einfach auch Dinge, wo ich auch wieder den Begriff ein Stück weit stolz, für meinen Verein sagen kann und nach dem Montag wird es genauso weitergehen und ich werde, wo ich auch überall kann, versuchen klarzumachen, dass Nationalsozialismus, dass Diskriminierung, dass alles das, was in diesem Land passiert, was Menschen hier machen wollen mit Hass, mit Lügen und mit den schlimmsten Dingen, da werde ich immer in der ersten Reihe stehen und für alles zu gebrauchen sein.