Von der Frankfurter RG Germania - Ruderer Oliver Zeidler holt Olympia-Gold
Oliver Zeidler von der Frankfurter Rudergesellschaft Germania hat Olympia-Gold im Ruder-Einer gewonnen. Der dreimalige Weltmeister setzte sich im Finale durch und sorgte für die dritte Goldmedaille des deutschen Teams in Paris.
Für Oliver Zeidler ist der Traum vom Olympiasieg wahr geworden. Nach bisher drei Welt- und Europameistertiteln bewies der Einer-Ruderer diesmal auch im finalen Kampf um olympisches Gold Nervenstärke und Stehvermögen. Nach packendem Kampf verwies der 28 Jahre alte Münchner den Belarussen Jewgeni Solotoi und den Niederländer Simon van Dorp mit deutlichem Vorsprung auf die Plätze zwei und drei.
Zeidler wird Favoritenrolle gerecht
Nach zuvor drei überzeugenden Siegen in den bisherigen Rennen im Stade Nautique und einer olympischen Rekordzeit im Halbfinale war Zeidler als Favorit ins Rennen gegangen. Und dieser Rolle wurde er gerecht. "Diese Medaille in der Hand zu haben - jetzt hat man etwas zum Vorzeigen, das fühlt sich gut an. Ich widme die Medaille meinen Eltern, vor allem meinen Vater. Er hat mich von meinem ersten Ruderschlag begleitet. Ich bin ihm sehr, sehr dankbar", sagte Zeidler nach seinem Gold-Coup im Einer-Finale dem ZDF.
Bitteres Aus in Tokio
Der Coup rund 30 Kilometer östlich von Paris vertrieb den Frust über das bittere Halbfinal-Aus vor drei Jahren in Tokio. Damals hatte er ein Karriereende erwogen, sich aber nach reiflicher Überlegung für einen weiteren Anlauf entschieden. Das Tattoo mit den olympischen Ringen in seinem Nacken deutet an, wie groß die Sehnsucht nach einem Sieg in Paris 2024 war. Auch die transportbedingte Verspätung von einer Stunde brachte Zeidler am Vormittag nicht aus dem Konzept.
Aus der Ruder-Familie in die Weltspitze
Rudern hat Tradition in der Familie Zeidler. Großvater Hans-Johann Färber gewann 1972 Olympiagold im Vierer, Onkel Matthias Ungemach wurde 1990 Weltmeister im Achter, Tante Judith Zeidler 1988 Olympiasiegerin im DDR-Achter.Dass der einstige Leistungsschwimmer Oliver Zeidler 1996 aus dem Wasser auf das Wasser wechselte, verwunderte deshalb wenig. In erstaunlich kurzer Zeit stieß der 2,03 große Modellathlet in die Weltspitze vor.