Nach seiner Ankunft in Gaziantep in der #Türkei hat das SEEBA-Team des #THW sein tonnenschweres Material für den Weitertransport verladen. Die Bergungsfachleute sind nun auf dem Weg in ihr Einsatzgebiet: Die vom Erdbeben betroffene Provinz Hatay an der syrischen Grenze. Foto: THW pic.twitter.com/Tji38O1DJC
— Bundesanstalt THW (@THWLeitung) February 8, 2023
Erdbeben-Hilfe rollt an - Hessische Helfer in der Türkei angekommen
Ein 50-köpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW), das auf die Ortung und Rettung von verschütteten Menschen spezialisiert ist, ist am frühen Mittwochmorgen in der Türkei angekommen. Bei der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien kamen nach neusten Angaben der Behörden über 15.000 Menschen ums Leben.
Die Aufgabe der Hilfskräfte sei es, verschüttete Menschen zu orten, zu retten und die Erstversorgung zu übernehmen, sagte der Sprecher des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, in Mainz. Nach der Landung am Morgen würden sie zunächst Fahrzeuge beladen und dann in ihr Einsatzgebiet fahren.
16 Tonnen Ausrüstung dabei
Das Team habe vier Rettungshunde und rund 16 Tonnen Ausstattung dabei. Dazu gehöre auch schweres Gerät wie Betonkettensägen. Die Kräfte des THW stammten vor allem aus Hessen, Rheinland und dem Saarland. Einige wenige seien auch aus Nordrhein-Westfalen und aus Bayern dabei, sagte der Sprecher.
Das THW auf Twitter: Helfer unterwegs zum Einsatz
Team teilt sich
Die Helfer seien vor Ort in Kontakt mit den Koordinierungsteams der Vereinten Nationen und des Katastrophenschutzes der Türkei. Nach Ankunft in ihrem zugewiesenen Gebiet würde das Team sich teilen: Ein Teil lege direkt mit der Suche nach Verschütteten los, der andere werde das Camp für die Helfer aufbauen, sagte Walsdorf. Der Flug vom Flughafen Köln/Bonn hatte sich verzögert. Ursprünglich hatten die Kräfte bereits am Dienstag abfliegen wollen.
Helfer aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf
Mit dabei sind etwa auch Helfer aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf. Stefan Thies vom THW Gießen sagte unserer Reporterin, auf dem Weg seien gemischte Trupps: Ingenieure und medizinische Kräfte. Sie könnten Menschen orten, die Trümmer wegräumen und dann versorgen. SEEBA heißt die Einheit - das steht für Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland. In dem Erdbebengebiet in der Türkei ist es auch zum Teil sehr kalt - mit jeder Stunde sinken die Chancen, Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen.
Deutsche Retter bergen Frau
Helfer der deutschen Organisation I.S.A.R. sind bereits vor Ort und an der Rettung einer verschütteten Frau beteiligt gewesen, teilte die Organisation am Abend mit, deren Retter zuvor in die stark beschädigte Stadt Kirikhan in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze geflogen sind.
Rettungshunde sind im Einsatz
Die Einsatzstelle sei "brandgefährlich", sagte Einsatzleiter Michael Lesmeister. "Es muss viel abgestützt werden, da jederzeit weitere Gebäudeteile einstürzen können."Vor Ort sei auch ein Erkundungsteam des Bundesverbands Rettungshunde, hieß es in der Mitteilung weiter. Das I.S.A.R.-Team war vom Flughafen Köln/Bonn aus abgeflogen. Zu dem Team gehörten Hundeführer mit ihren Spürhunden, Techniker, die Verschüttete etwa mit Geophonen in größeren Tiefen orten können, und Ärzte.
THW rechnet mit längerem und schwierigen Einsatz
Das Technische Hilfswerk (THW) rechnet angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen und der Nachbebengefahr mit einem schwierigen und möglicherweise auch längeren Einsatz im Erdbebengebiet der Türkei. Das sagte THW-Präsident Gerd Friedsam.
Ablöse- oder Verstärkungskräfte könnten erforderlich werden
Nach den Erfahrungen aus früheren Auslandseinsätzen bei anderen schweren Erdbeben weltweit gehe er davon aus, dass "wir noch zig Helferinnen und Helfer dorthin entsenden werden", sagte Friedsam der Deutschen Presse-Agentur. Je nach dem, wie sich der Einsatz entwickele, könnten zunächst Ablöse- oder Verstärkungskräfte erforderlich werden.
Es geht um Überlebenshilfe: Zelte, Decken, Schlafsäcke
Dann werde es um eine Überlebenshilfe für die Menschen gehen, etwa um Wasser oder andere benötigte Hilfsgüter wie Zelte, Decken, Schlafsäcke. Das 50-köpfige Team reist den Angaben des THW zufolge im Auftrag der Bundesregierung und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes in das Erdbebengebiet der Türkei.
Malteser haben Probleme, Flug zu bekommen
Am Frankfurter Flughafen warten unter anderem Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes auf ihren Flug ins Krisengebiet. Noch ist allerdings völlig unklar, wann und ob der Flug geht, denn der Flughafen Gaziantep ist wohl auch beschädigt.
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