Nordstream-Explosionen - Verdächtiges Schiff wurde durchsucht
Im Fall der Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 gibt es laut Medienberichten neue Spekulationen über die Täter.
Laut Recherchen von ARD, SWR und der "Zeit" führen die Spuren offenbar in Richtung Ukraine. An den Ermittlungen seien Behörden in Deutschland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und USA beteiligt gewesen, berichtete die "Zeit" am Dienstagabend online.
Generalbundesanwalt ließ verdächtiges Schiff durchsuchen
Nach Medienberichten teilt nun die Bundesanwaltschaft mit, dass sie möglicherweise das Schiff gefunden hat, mit dem die Täter den Sprengstoff transportierten. Bei ihren Ermittlungen Es bestehe der Verdacht, dass es zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, die am 26. September 2022 an den Pipelines explodiert waren, teilte eine Sprecherin der Karlsruher Behörde am Mittwoch auf Anfrage mit.
Untersuchungen haben wohl noch kein Ergebnis
"Zuletzt vor wenigen Tagen haben Schweden, Dänemark und Deutschland den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen darüber informiert, dass die Untersuchungen laufen und es noch kein Ergebnis gebe", erklärte er. Der GBA wollte sich am Dienstagabend laut einer Sprecherin nicht äußern.
USA: Es war Sabotage
Von US-Seite verwies der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, auf die laufenden Ermittlungen in Deutschland und Skandinavien. "Wir glauben, dass es ein Sabotageakt war", betonte er. Zunächst müssten die Ermittlungen beendet werden. Erst dann lasse sich über das weitere Vorgehen sprechen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg: Es wäre falsch zu spekulieren
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson sagte auf einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, er habe keine weiteren Kommentare dazu. Stoltenberg erklärte, man wisse, dass es ein Angriff, eine Sabotage war. Es wäre falsch, vor Abschluss der Untersuchungen darüber zu spekulieren, wer dahinterstecke. Den Medienberichten zufolge fanden die Ermittler bislang keine Beweise dafür, wer die Zerstörung in Auftrag gab.
Pro-ukrainische Gruppe könnte verantwortlich sein
Unter Berufung auf geheimdienstliche Hinweise hieß es aber, eine proukrainische Gruppe könnte verantwortlich sein. Die Ermittler hätten eine fragliche Jacht identifiziert, die von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden sei, welche "offenbar zwei Ukrainern gehört", wie es hieß. Zudem habe ein Team, bestehend aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin, den Sprengstoff zu den Tatorten gebracht. Welchen Nationalitäten sie angehörten, sei unklar. Sie hätten offenbar gefälschte Pässe verwendet.