Nach Erdbeben in der Türkei - Freizeit-Fußballer sammeln für Opfer
Mit einem ganztägigen Fußballturnier haben Freizeitfußballer aus dem Rhein-Main-Gebiet Spenden für Erdbebenopfer in der Türkei gesammelt. Für das Turnier hatten sich 20 Vereine angemeldet, wie Organisator Bilal Can von der Kommunalen Ausländervertretung Frankfurt sagte. Vor Beginn des Turniers gab es ein Gebet und eine Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe.
Neben einem Gesamterlös von 6.550 Euro wurden bei dem Fußballturnier auch Sachspenden für Menschen in der Erdbebenregion gesammelt. Die Versteigerung signierter Trikots der Fußballer Emre Can von Borussia Dortmund, Besiktas-Spieler Cenk Tosun und Hakan Calhanoglu von Inter Mailand brachte nach Angaben des Organisators zusammen 730 Euro ein. Can und Tosun hatten symbolisch die Schirmherrschaft übernommen, waren aber nicht anwesend. Die beiden Fußballer haben familiäre Wurzeln in der schwer von dem Erdbeben betroffenen Stadt Gaziantep.
Sammelstelle in Griesheim schließt
Vertreter der türkischen Gemeinde Hessen kündigten am Samstag an, dass der Sammelpunkt für Sachspenden in einer Industriehalle im Frankfurter Stadtteil Griesheim nach dem Wochenende wohl geschlossen werde. In den vergangenen Wochen seien etwa 25 Lastwagenladungen Material gesammelt worden, so Atila Karabörklü von der Türkischen Gemeinde. Mehr als 300 Freiwillige waren den Angabe zufolge in den vergangenen Wochen im Einsatz, um Hilfsgüter zu sortieren, zu verpacken und auf Paletten zu verladen.
Hilfsbereitschaft noch groß
Die Hilfsbereitschaft sei nach wie vor groß, "aber es ist nicht mehr so wie zu Anfang", sagte Can. "Die Leute sind ein bisschen müde. Aber immer noch wird etwa nach dem Freitagsgebet gesammelt. Ich hoffe, das hört nicht auf." Muammar Gündogan, Imam der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Frankfurt sagte, die Betroffenheit sei groß gewesen. "Ich habe zum Beispiel ein Gemeindemitglied, das bei dem Erdbeben 30 Familienangehörige verloren hat. Wir versuchen, mit immer wieder neuen Aktionen die Spendenbereitschaft aufrecht zu erhalten."
Ramadan steht vor der Tür
Gerade im Fastenmonat Ramadan, der in der kommenden Woche beginnt, solle an die Erdbebenopfer erinnert werden, sagte Gündogan. Es gebe auch Überlegungen in verschiedenen Moscheegemeinden, die Kosten für das Iftar, das Fastenbrechen, in einer Gemeinde in der Erdbebenregion zu übernehmen.